1. Ein Mann tut, was ein Mann tun muss ...


    Datum: 02.02.2022, Kategorien: Ehebruch

    ... Ich sprang aus dem BMW, der natürlich ein Geschenk ihrer Eltern war, flitzte um zwei Ecken, machte einen schnellen Kauf, den man bei Christies so wohl auch noch nicht erlebt hatte, und war nach kaum fünfzehn Minuten wieder zurück. Bevor Christina mich anfauchen konnte, riss ich die Fahrertür auf, kniete mich vor sie hin, öffnete das Kästchen, das ich soeben erworben hatte, und präsentierte ihr den Inhalt, der mich an die Grenzen meines Kreditkartenlimits gebracht hatte.
    
    "Du hast mich gefragt, wann wir heiraten", meinte ich. "Da sollte ich dir doch aber wohl zuerst einmal einen Antrag machen, was ich hiermit tue. Willst du meine Frau werden, Christine?"
    
    "Ja, ja, ja", lautete die herausgeschriene Antwort, die einige Passanten sich umdrehen ließ.
    
    Christina fiel mir um den Hals, im nächsten Moment glitzerte der Diamantring, mit dem ich unsere Verlobung besiegeln wollte, an ihrem Finger, und der Sex, den wir gleich darauf hatten, nachdem wir unsere gemeinsame Wohnung erreicht hatten, war einfach überirdisch.
    
    Christine erzählte mir erst Jahre später und dann in einer unschönen Situation, was damals bei ihren Eltern vorgefallen war. Jedenfalls versöhnte sie sich wieder mit ihnen, und sie richteten sogar unsere Hochzeit aus, was mir allerdings gar nicht recht war. Ich war mittlerweile schon Juniorpartner einer der angesehensten Wirtschaftskanzleien in ganz NRW, verdiente im Gegensatz zu meinen ehemaligen Kommilitonen exorbitantes Geld, und hätte lieber irgendwo an ...
    ... einem paradiesischen Strand geheiratet als in der angestaubten Atmosphäre einer einstmals hochherrschaftlichen Villa, der man aber ansah, dass sie in die Jahre gekommen war.
    
    Zuvor war ich noch mit nahezu vorgehaltener Pistole gezwungen worden, einen ehrabschneidenden Ehevertrag zu unterschreiben, der mich von jedwedem Zugewinn von Seiten meiner Gemahlin und Unterhaltsforderungen ihr gegenüber ausschloss. Da ich sowieso keins von beiden im Sinn hatte, unterschrieb ich, bestand aber mehr aus Spaß und um meine Schwiegereltern zu ärgern darauf, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte, was mit einem süffisanten Lächeln von Christinas Mutter akzeptiert wurde, während ihr Vater - so kam es mir jedenfalls vor - anerkennend nickte.
    
    Unsere Flitterwoche - mehr Zeit gönnte ich mir aus Arbeitseifer nicht - verbrachten wir am Tegernsee. Ich verliebte mich so in die Landschaft, dass ich beschloss, uns hier ein Ferienhaus zu kaufen. Damals war das finanziell noch möglich, heute völlig ausgeschlossen, wenn man kein Oligarch ist. Auch wenn mich der Kredit, den ich damals aufnehmen musste, an den Rand meiner Möglichkeiten brachte, war die Investition letztlich die Beste, die ich je getätigt hatte. Die Performance, die die Immobilie schaffte, erreichte keine meiner zahlreichen, weltweit gestreuten Aktien.
    
    Nur leider blieb das Haus lange nahezu ungenutzt. Christina identifizierte sich nicht übermäßig damit, und ich wurde mit Arbeit eingedeckt, dass es nur so rauchte. Nach sechs Jahren war ich ...
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