1. Die Anstellungsprüfung


    Datum: 17.02.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... Kunst längst nicht mehr, sagt sie. Sie hat große Ambitionen. Das Curriculum der Schule soll neue Klienten anzulocken. Die Direktorin sieht das im Prinzip genauso. Sie fürchtet sich aber vor der Einmischung in ihre Kompetenzen. Außerdem würde sie am liebsten eine Lehrerin einstellen. Aber eine Frau gibt es auf diesem Feld leider nicht, und bei den männlichen Bewerbern hat sie total unrealistische Vorstellungen."
    
    "Ich war in Schock, als der neueste Bewerber nicht in der Postkutsche war. Es war schon schwierig genug, überhaupt einen zu finden. Da war ich überglücklich, dass Sie ja gesagt haben zu dieser kleinen Maskerade. So kann das Spiel weitergehen. Wir finden schon eine Lösung, die alle befriedigt", schloss sie immer noch lächelnd.
    
    "Ich verstehe", erwiderte Georg, "es geht also um Politik. Aber ist das nicht ein großes Risiko. Wie werden Sie es der Gräfin erklären, dass Magister Herzog plötzlich ganz anders aussieht, wenn er denn eingestellt wird?"
    
    "Ach, die Gräfin wird den Bewerber ja frühestens im nächsten Frühling wiedersehen auf dem Empfang, wo wir das Ende des Schuljahrs feiern. Da wird sie sich nicht mehr an Sie erinnern. Wir machen jetzt nur einen kurzen Höflichkeitsbesuch, dann sind wir wieder weg", erklärte sie.
    
    Miss Robinson hatte sich bei Georg untergehakt und sie schritten die letzten Meter über eine Treppe zum Eingang des herrschaftlichen Hauses. Ein Diener, der Miss Robinson freundlich zunickte, ließ sie ein und kündigte sie bei der Gräfin an. ...
    ... Jetzt gab es für Georg tatsächlich kein Zurück mehr, ob nun als Schauspieler oder als Bauer.
    
    Die Gräfin, eine blonde ältere Dame von eher kleiner aber stabiler Statur, empfing sie gleich und nachdem die förmliche Vorstellung abgeschlossen war, wurden sie in ein prächtiges Speisezimmer geleitet. Die Gräfin nahm am Kopf einer langen Tafel Platz und entschuldigte sich, dass sie nur den kleinen Saal und einen bescheidenen Imbiss vorbereitet hatte, aber das erscheine ihr angemessen für ein Arbeitstreffen.
    
    "Ich bin so dankbar, dass der Herr Magister... wie war noch gleich sein Name... , sich für unser kleines Institut entschieden hat. Einen jungen Wissenschaftler verpflichten zu können, ist ein wichtiger Schritt für uns wie für die Frauenbildung im Allgemeinen", sprach die Gräfin und erhob das Champagnerglas auf Georg, der rechts von ihr platziert war. Ihr Lächeln schimmerte so weiß wie die Perlenkette, die sie zum weißen, schulterfreien Spitzenkleid trug. Dann nahm sie sich eine Auster und saugte sie mit einem leisen Schlürfen in den Mund.
    
    "Wobei die letzte Entscheidung natürlich bei meiner werten Cousine Katharina, der Direktorin von Otten, liegt. Sie weiß die akademischen Fähigkeiten unserer Bewerber viel besser einzuschätzen als ich. Deshalb mische ich mich auch nicht in den Auswahlprozess ein", sagte sie zu Miss Robinson gewandt, die zu ihrer Linken saß und säuerlich lächelte.
    
    "Nehmt auch eine", sagte die Gräfin dann zu Georg und deutete auf die Schale mit den Austern. ...
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