Jugend forscht Teil 2
Datum: 26.02.2022,
Kategorien:
CMNF
... die sie so an den oberen Teil der Liegeeinheit montierten, dass Frau Meier diese von ihrer bewegungslosen Position aus gut betrachten konnte. Die beiden stecken verschiedene Kabel in die Monitore und tauschten mit Clemens allerlei fachchinesische Begriffe aus. Dann leuchteten die Bildschirme auf.
Der linke Monitor zeigte ein Schema ihres Körpers, der ausgestreckt auf der Liegeeinheit lag. Ihre Körperteile und Muskelgruppen wurden in verschiedenen Farben dargestellt. Der rechte Monitor zeigte den Umriss der Wanne, in dessen Inneren viele Striche ungeordnet durcheinander wirbelten.
„Der rechte Monitor symbolisiert den Zustand des Schallwellenmusters“, erklärte Felix, „wie sie sehen, ist noch kein geordnetes Muster etabliert. Darum werden wir uns zuerst kümmern.“ Felix zeigte auf die vielen kleinen wirr verlaufenden Striche auf dem rechten Monitor. „Denn Fortschritt unserer Arbeit können Sie daran erkennen, dass diese Striche sich ordnen. Danach können wir die Ungleichgewichte in Ihrer Muskulatur behandeln, die hier auf den linken Monitor farbig dargestellt sind.“
„Können wir beginnen?“ Frau Meier nickte vorsichtig. Allzu viel wollte sie sich nicht bewegen, da sich sonst ihr Bikinioberteil zu lösen drohte. Aus dem unteren Augenwinkel konnte sie unter den Monitoren Oliver erkennen, der nun das Stativ seiner Videokamera weitestmöglich hochschob, um so von oben in die Wanne hinein filmen zu können – selbstverständlich nur aus wissenschaftlichen Interesse.
„Frau ...
... Meier, bitte halten Sie still.“
Sie konnte das Rücken von Stühlen und das Klappern von Computertastaturen hören. Clemens faselte etwas von Werten in Millivolt. Wieder kräuselte sich die Wasseroberfläche. Langsam ordneten sich die kleinen Striche auf dem rechten Monitor über der Wanne. Das Wasser begann sich anders anzufühlen - irgendwie elektrisch aufgeladen. Dann pikste es in ihrem rechten Bein. Nicht heftig. Es hatte auch nicht weh getan.
Die anfangs fast schon geordneten Striche auf dem Monitor verwirbelten sich wieder in einen chaotischen Zustand.
„Frau Meier, Sie haben nicht still gehalten!“, schimpfte Clemens.
„Ich habe still gehalten!“, stellte Frau Meier kategorisch fest.
Dann stand Clemens schon neben den beiden Monitoren. „Dann sehen wir uns doch einmal den Zeitindex unserer Scans an“, feixte er und tippte theatralisch auf sein Laptop ein. Die Aufzeichnungen auf den beiden Monitoren liefen ca. eine Minute rückwärts. „Hier“, rief Clemens aus. „Genau hier.“ Clemens hob seine Augenbraue. „Sehen Sie!“ Der linke Monitor zeigte, wie sich Frau Meiers schematisch dargestelltes rechtes Bein erst orange, dann tief rot färbte. Clemens Zeigefinger schoss zum rechten Monitor, der zeigte, wie sich daraufhin die fast schon geordneten Striche wenige Augenblicke nach der Rotverfärbung ihres Beines wieder verwirrten.
„Rot zeigt Muskelaktivität an“, dozierte Clemens. „Hier ist der klare Beweis, dass Sie mit dem rechten Bein gezuckt, und so das fast etablierte ...