1. Jugend forscht Teil 2


    Datum: 26.02.2022, Kategorien: CMNF

    ... Schallwellenmuster zunichte gemacht haben.“
    
    Frau Meier wollte ihm zurechtweisen. Aber was sollte sie sagen? Der Beweis war übermächtig. Die Tatsache, dass sie ihre Arme nicht bewegen, und zur Körpersprache einsetzen konnte, schränkte ihre Artikulationsfähigkeit spürbar ein. Ihr blieb nur ein verärgertes Augenrollen, das Clemens Überheblichkeit keinen Einhalt gebot.
    
    „Aber Frau Meier, wenn wir Ihre Rückenschmerzen heilen sollen, dann müssen Sie auch kooperieren. Halten Sie bitte still. Wenn Sie mit einem Körperteil zucken, dann wird das von einem der Messpunkte als veränderte Muskelspannung registriert und löst eine negative Rückkopplung im gesamten Regelkreislauf aus.“
    
    Frau Meier schwieg.
    
    „Wir werden es nochmal versuchen.“ Sie hörte, wie sich seine Schritte entfernten.
    
    Wieder klapperten die Computertastaturen. Frau Meier schielte auf das Wasser. Noch spiegelte sich der Wannenrand auf der glatten Wasseroberfläche. Sie versuchte sich zu entspannen, konzentrierte sich darauf, ihren Körper still zu halten. Die schematische Darstellung ihres ausgestreckten Körpers auf dem Monitor zeigte keinerlei Orange oder Rot. Es folgte ein weiteres Klappern der Computertastaturen. Kleine Wellen zogen durch das Wasser.
    
    Angespannt schaute Frau Meier auf die Monitore. Die kleinen Striche ordneten sich wieder. Jetzt musste sie stillhalten. Das Wasser kribbelte leicht, aber sie hielt still. Angestrengt beobachtete sie auf dem Monitor die abgebildeten Farben ihrer Körperteile. Dann ...
    ... sah Frau Meier die Rotverfärbung ihres linken Unterschenkels. Das leichte Ziehen spürte sie erst hinterher.
    
    Die kleinen Striche auf dem anderen Monitor gerieten wieder durcheinander.
    
    „So kann ich nicht arbeiten!“, regte sich Clemens auf, „Sie bewegen sich ständig. So hat das alles keinen Zweck.“ Die Monitore erloschen. Frau Meier wendete ihren Kopf zu ihren Schülern hin. Die saßen frustriert vor ihren Computern, die Praxis hatte ihre hochgesteckten theoretischen Erwartungen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nach einiger Zeit hängender Schultern raffte sich Felix auf. Sein Gesicht hellte sich auf. Mit neuer Agilität ergriff er die Initiative.
    
    „Eine kleine Pause wird uns jetzt allen guttun“, sagte er und ging zur Bedientafel der Liegeeinheit. Summend hob sich das Gestell aus dem Wasser. Schon einige Zentimeter über der Wanne spürte Frau Meier das Rückkehren ihrer Rückenschmerzen. Am liebsten wäre sie sofort wieder in die wohltuend lindernde Wanne eingetaucht.
    
    Die Liegeeinheit senkte sich bis kurz über den Boden. Felix wollte seiner Lehrerin helfen, sich aufzurichten.
    
    „Nicht so schnell Felix“, tadelte sie ihn, „hast Du vergessen, dass die Bändchen von meinem Bikinioberteil lose sind?“ Hastig hielt sie die Körbchen fest, dann durfte Felix ihren Oberkörper anheben.
    
    „Möchten Sie vielleicht eine Tasse Tee?“, fragte er freundlich, um die Situation zu entspannen.
    
    Frau Meier lehnte dankend ab. Nach einem kurzen Blick auf Clemens, der schon wieder zu einer ...
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