1. Jugend forscht Teil 2


    Datum: 26.02.2022, Kategorien: CMNF

    ... Wasser.
    
    „Jan, kannst Du mir bitte helfen?“
    
    Jan blickte seine Lehrerin an, als ob er ihr gleich etwas Abscheuliches antun würde, wofür er sich eigentlich schämte, es ihm aber doch heimlich Vergnügen machte. Nachdem Felix Frau Meier langsam auf die Liegeeinheit gesetzt hatte, hob Jan ihre Beine in die Polsterschienen.
    
    „Sagt mal, Ihr Schlawiner, Ihr hattet doch von Anfang an geplant, Eure weibliche Versuchsperson festzuschnallen?“, fragte Frau Meier listig, als Jan mit größerem Geschick als zuvor die hinteren Bändchen ihres Bikinioberteils löste und diese so festhielt, dass die Körbchen nicht von ihren Brüsten glitten, als sie sich zurücklehnte.
    
    „Warum sollten wir das wollen?“, antwortete Clemens mit einer Gegenfrage. Frau Meier grinste. Mit feuchten Händen schob Jan die Bändchen unter ihren Rücken.
    
    „Aber noch etwas anderes“, fragte Frau Meier weiter, während Jan ihre Arme in die oberen Polsterschienen zog und hineindrückte, „auf der einen Seite soll ich so wenig Textil wie möglich tragen, damit keine Schallwellen absorbiert werden, aber jetzt bringt Ihr diese dicken breiten Riemen an. Die verschlucken doch viel mehr Wellen als der dünne Stoff eines Badeanzugs?“
    
    Clemens verzog seinen Mund. Er fühlte sich in seiner Forscherehre verletzt. Mit nerviger Gestik holte er seinen Laptop, klappte ihn auf und präsentierte Frau Meier eine Computersimulation einer auf der Liegeeinheit festgeschnallten weiblichen Versuchsperson. „In unserem anfänglichen theoretischen ...
    ... Ansatz waren wir von einer ungehinderten Einwirkung der Schallwellen ausgegangen“, Clemens versuchte sich in einer betont rhetorischen Pause, die sich schnell zu einem unfreiwillig komischen Schauspiel entwickelte, „die Praxis hat uns jedoch dazu gezwungen, Kompromisse einzugehen.“
    
    Frau Meier schielte zu Jan, der nun kurz oberhalb ihres rechten Fußgelenks die Enden des ersten Riemens in die dafür vorgesehenen Schlitze einführte. Oliver trat mit dem zweiten Riemen an das linke Fußende.
    
    Die Simulation auf Clemens Laptop zeigte, wie die Schallwellen in verschieden Winkeln auf die breiten Riemen auftrafen und sich dort abschwächten. Jan zog den Riemen fest. Die gepolsterte Innenseite schmiegte sich fest um ihren Unterschenkel. Die Ränder des Riemens lagen auf, ohne in die Haut einzuschneiden. Trotzdem spürte Frau Meier die Unbeweglichkeit, die ihr so aufgenötigt wurde.
    
    Clemens drückte die F7 Taste. Auf dem Laptop wechselte die Simulation nun zwischen Darstellungen der festgeschnallten weiblichen Versuchsperson, bei der die Riemen die Gliedmaßen jeweils an verschiedenen Stellen fixierten. „Durch eine situationsbedingte Neupositionierung der Fixierungen und der hierzu angepassten Kalibrierungen der Auftreffwinkel und der damit zusammenhängen Parameter konnten wir die Absorption der Schallwellen soweit minimieren, dass eine effektive Behandlung auch möglich ist, wenn verschiedene Körperteile der weiblichen Versuchsperson durch Riemen bedeckt sind.“
    
    Jan und Oliver befestigten ...
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