1. Jugend forscht Teil 2


    Datum: 26.02.2022, Kategorien: CMNF

    ... Beinschienen fuhren in die Mittelstellung.
    
    „Ach, jetzt erst!“, kommentierte die Lehrerin aggressiv den sehr späten Moment des Zusammenfahrens.
    
    Jan hob ihre Beine aus den Beinschienen, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Den Blick zwischen ihre Beine traute er sich noch nicht. Felix überreichte ihr ein Handtuch, das sie sich schnell umwickelte. Krampfhaft umfasste sie mit ihrer rechten Hand den oberen ineinander gerollten Rand des Handtuchs und musterte ihre Schüler mit bösen, wütenden und empörten Blicken.
    
    In Frau Meier köchelten viele Vergeltungspläne. Vom Schulverweis, über Jugendstrafen wegen sexuellen Missbrauchs bis zur chemischen Kastration zogen sich ihre Gedankengänge.
    
    Ihre Schüler ließen sich davon nicht beeindrucken. Oliver nahm die SD-Karte aus der Videokamera.
    
    „Könnten Sie sich bitte links zur Seite beugen“, ordnete Clemens als Oberarzt seiner weiblichen Versuchsperson an. Frau Meier zuckte bei dem Gedanken daran. Es war die Bewegung, die ihr die schlimmsten Schmerzen bereitete.
    
    „Bitte“, wiederholte Clemens im streng.
    
    „Sie können sich ruhig trauen, unsere Messdaten zeigen einwandfrei, dass Sie diese Bewegung schmerzfrei ausführen können“, beruhigte Felix.
    
    Frau Meier traute sich nicht. Zu oft hatte sie bei dieser Beugung schlimmste stechende Schmerzen erfahren. Felix schaute sie freundlich und aufmunternd an. „Nur zu. Es wird nicht weh tun.“
    
    Langsam, ganz langsam beugte sich Frau Meier links zur Seite. Jetzt müsste der Schmerz kommen - er ...
    ... blieb aus. Sie beugte sich weiter zur Seite. Kein Schmerz! So gelenkig war sie zuletzt mit 25. Jetzt fühlte sie sich wie 18.
    
    Frau Meier lächelte.
    
    „Und?“, gluckste Clemens, „wollen Sie uns immer noch in eine Verhaltenstherapie schicken?“
    
    Kommentarlos verzog sich Frau Meier hinter den möchtegernen Paravent, trocknete sich ab, und zog sich an.
    
    „Und Frau Meier, haben sie schon einen Plan, wie sie „suse421“ überführen und zur Rechenschaft ziehen wollen“, rief Clemens mit gespielter Anteilnahme vom Computertisch aus in Richtung der zweckentfremdeten Korktafel.
    
    „Ich dachte, dass Ihr mir die Internetverbindungsdaten geben werdet, mit denen ich dann unser Prinzesschen zur Rede und zur Rechenschaft stellen werde“, antwortete Frau Meier während sie sich ihre Bluse zuknöpfte.
    
    „Wir können Ihnen die Verbindungsdaten gerne geben“, frohlockte Clemens, „aber es ist Ihnen schon klar, dass Ihnen der Vater daraus einen juristischen Strick drehen wird?“
    
    Frau Meier hatte sich fertig angezogen und ging zu ihren Schülern. Clemens sah sie sehr gezielt an. Irgendwas führte er Schilde. Aber was? Der Vater von „suse241“ war Anwalt in einer berüchtigten Kanzlei für Wirtschaftskriminalität. Er arbeitete mit allen Tricks und Winkelzügen. Mancher Wirtschaftsboss verdankte ihm trotz verursachter Millionenschäden einen unverdienten Freispruch. Der war mit allen Wassern gewaschen. Worauf wollte Clemens hinaus?
    
    „Nur mit den Verbindungsdaten als unzulässiges Beweismittel, wird es ihm ein ...