Jugend forscht Teil 2
Datum: 26.02.2022,
Kategorien:
CMNF
... leichtes sein, Sie vom Opfer zur Täterin zu machen“, startete Clemens seine Scharade, „und am Ende bekommt das Prinzesschen ein Wochenende Jugendarrest und Sie verlieren Ihren Beamtenstatus.“
Frau Meier schluckte. Sollte „suse241“bei all diesen entwürdigenden Beleidigungen im Internet wirklich ungeschoren davon kommen?
„Ihr habt doch noch ein Ass im Ärmel“, stellte sie das Fazit des Schauspiels ihrer Schüler fest.
Die Schüler ließen ihre Lehrerin noch ein bisschen an der langen Angel zappeln.
„Ach kommt schon Jungens, wie oft hat das Prinzesschen auch über Euch abgelästert“, appellierte Frau Meier an den Stolz ihrer Schüler.
„Als Männer der Wissenschaft stehen wir über solchen menschlichen Unzulänglichkeiten.“
Frau Meier nahm sich fest vor, sich nicht auf das einzulassen, was ihre Schüler von ihr fordern würden.
„Nun ja“, leitete Clemens die Endphase seines Planes ein, „wir wären in der Lage, es mit einigen kleinen Computertricks so aussehen zu lassen, als ob sich das Prinzesschen durch einen dummen Bedienungsfehler selbst enttarnt und verraten hätte.“
Frau Meier musste grinsen. Da könnte selbst ihr hintertriebiger Vater nichts mehr machen, die Verurteilung des Prinzesschens würde vom Spot über ihren dummen Bedienfehler gekrönt werden.
Frau Meier überlegte. Zumindest nach der Bedingung ihrer Schüler könnte sie fragen.
Frau Meier überlegte – Clemens verlor die Geduld. Er drückte seiner Lehrerin ein Dokument in einer hochoffiziellen ...
... Aufmachung in die Hand. Dieser Schriftsatz hatte alles, was eine gedruckte Vereinbarung bedeutend und wichtig macht: hochwertiges Leinenpapier, ein verstärkter Rand und auch Band und Siegel fehlten nicht:
Weibliche Versuchsperson zu Jungforscher Rahmenbeziehungsvertrag
So lautete die lange und sperrige Überschrift des hochoffiziellen Papierstapels.
Frau Meier blätterte und las. Der Rahmenbeziehungsvertrag bestand zum großen Teil aus Selbstverpflichtungen der Jungforscher zur schonenden, schmerzfreien und verletzungsfreien Behandlung ihrer weiblichen Versuchsperson. Auch fand sich eine Formulierung, die dem hippokratischen Eid entliehen war.
Dann stieß Frau Meier auf den Casus knacksus, den vierten Spiegelstrich des siebten Unterpunktes des Paragrafen 5.3: „Die weibliche Versuchsperson verpflichtet sich zu Wohle einer effektiven wissenschaftlichen Arbeit allen gesellschaftlichen Konventionen zu entsagen, die den Ablauf der Forschertätigkeit behindern oder beeinträchtigen könnten.“
„Was soll das heißen?“, fragte Frau Meier entrüstet.
„Ja zum Beispiel Ihre ganze überflüssige Schamhaftigkeit“, schimpfte Clemens.
„Überflüssig?“ Was bildete sich dieser Nerd ein!
„Jawohl, Überflüssig. Was wir schon allein an wertvoller Forschungszeit wegen Ihres Getues beim Entkleiden verloren haben, und dann Ihr Gehabe mit der ach so sittsamen Badebekleidung. Überflüssig, jawohl alles absolut überflüssig.“ Clemens redete sich in Rage.
„Also Ihr wollt, dass ich beim nächsten ...