Walhalla
Datum: 10.03.2022,
Kategorien:
Romantisch
... sperrt sich noch, weitere Schritte zu gehen. Dabei kann ich ihr nicht helfen. Sie muss es wirklich wollen. Manche Krieger brauchen einen langen Kampf."
"Darauf kann ich mich nicht einlassen."
"Ja. Trotzdem ist die Geschwindigkeit deiner Entwicklung atemberaubend. Du bist nicht nur eine, du bist eine ganz große Kriegerin."
"Wenn ich dir jetzt eine wirkliche tiefe, persönliche Frage stelle, versprichst du mir, dass du sie beantwortest, ehrlich beantwortest?"
"Du weißt, dass ich immer die Wahrheit sage. Ich werde dir antworten."
"Wo hast du das Viagra versteckt?"
Na klar. Und das hatte ich nicht mal kommen sehen.
"Die Porzellanschale mit Deckel im Wohnzimmer, auf dem kleinen Beistelltisch. Die mittelblauen sind fünfziger, die dunkelblauen einhundert Milligramm. Die ganzen anderen Pillen darin ignorier bitte. Ich hätte dich gerne mit jeder einzelnen davon bekanntgemacht, aber das würde deiner Leber nicht guttun."
"Deine Fürsorge macht mich ganz kribbelig. Und feucht. Also, wenn ich dir jetzt eine Hunderter hole, wirst du sie für mich nehmen?"
"Ich sehe nicht, wie ich diese Nacht sonst überstehen könnte."
"Ah. Wenn dir an deinem Leben insgesamt liegt, erzähl mir nie wieder von vorgeblich blonden Rumäninnen, vor allem nicht beim Ficken, okay?"
"Bulgarin. In Istanbul. Es ist eine gute Geschichte, du weißt gar nicht, was dir entgeht."
"Mich interessiert mehr unsere eigene Geschichte. Und die wird kurz, aber heftig. In einer Woche bin ich ...
... vielleicht schon zu krank, um überhaupt noch ficken zu können. Das spielt keine Rolle. In diesem Moment geht es noch."
"Du brauchst das nicht zu rationalisieren. Du bist hier, ich bin hier, das ist Grund genug. Ich liebe dich. Das macht es eine Notwendigkeit. Du bist eine atemberaubende und unwahrscheinlich geile Frau. Das macht es ein Bedürfnis. Du bist eine große Kriegerin. Das macht es eine Ehre. Hol das Ding."
Sie konnte tatsächlich essen. Wahnsinn. Das war mir nicht gelungen, als ich den ersten Übergang erlebt hatte. Überhaupt schien sie unglaublich gelassen und fokussiert. Und sie hatte sich nicht mal mit Energie-Elfen unterhalten. Bemerkenswert.
"Du suchst also nicht gezielt nach anderen Kriegern?"
"Nein, ich suche nach gar nichts. Situationen und Menschen finden mich. Es sind Krieger darunter, aber die sind in der Minderzahl. Vor allem so beeindruckende wie du."
"Wenn ich nicht krank wäre, hätten wir uns nie getroffen."
"Bist du dir da so sicher? Auf dem Geburtstag wärst du so oder so gewesen, oder?"
"Aber ich wäre dir nicht einmal aufgefallen."
"Das sehe ich anders. Hält dich das noch zurück, die Frage, ob ich nur mit dir zusammen bin, weil du bald stirbst?"
"Ist das so?"
"Nein, das ist nicht so. Mein Handeln hat keinen Zweck, kein Warum. Ich erlebe keine Situation, mit der ich umgehen muss oder will, ich bin die Situation, von ihr ungeschieden. Ich greife verändernd ein, aber nicht, weil das mein Wunsch ist, sondern eine der möglichen ...