Walhalla
Datum: 10.03.2022,
Kategorien:
Romantisch
... Entwicklungen."
"Ah. Das sagst du immer wieder. Aber ist es nicht so, dass du jetzt mit mir schlafen willst? Oder mich gar ficken? Ist das nicht ein willentlicher Akt?"
"Es erscheint mir nur als die notwendige Konsequenz dieser Situation. Einfache Elemente, eine geile Kriegerin, ein ebensolcher Krieger und gottverdammte hundert Milligramm feinster Chemo-Keule. Wie viele unterschiedliche Entwicklungen siehst du mit diesen Komponenten voraus?"
"Ich sehe voraus, dass wir genau jetzt ins Schlafzimmer gehen, und alle denkbaren Szenarien durchspielen."
"Genau jetzt ist ein guter Zeitpunkt."
Zu meiner Überraschung wollte sie nach oben. Dann stellte ich fest, dass ich sie unterschätzt hatte. Es ging ihr nicht um wilden Sex, um mit der überschüssigen Energie fertig zu werden. Sie wollte zurück nach Walhalla. Mit einer Leichtigkeit, die an Unmöglichkeit grenzte, gelang ihr das.
Diesmal war ich es, der in ihrem Sog mitgerissen wurde. Und Judith hielt uns dort. So lange, dass selbst ich, der nun weiß Gott viel Zeit dort verbracht hatte, die Grenze der Aufnahmefähigkeit von Glück und Ekstase bereits weit überschritten hatte, als sie uns schließlich über die Klippe hinaus brachte.
"Bist du okay?", fragte sie mich zu allem Überfluss, als ich noch vor Wonne zerfloss.
"Du bist eine unglaubliche Frau, Kriegerin Judith."
"Ja. Ich weiß. Hast du das auch gefühlt?"
Ich wusste sofort, was sie meinte.
"Das wir nicht allein waren?"
"Genau. Die ...
... Lebensfunken?"
"Möglich. Es war wundervoll. Wer oder was auch immer das war, es hat offenbar gefallen, was wir taten."
"Den Eindruck hatte ich auch."
Ich strich ihr zärtlich über die verschwitzte Stirn.
"Ich liebe dich."
"Und ich dich erst. Du brauchst eine Pause?"
"Du willst zurück?"
"Nein, ich bin immer noch da."
"Vielleicht brauchst du langsam eine Pause. Mute dir nicht zu viel zu."
Dieser Blick. Als ob ich ein Hund wäre, der ihr gerade die Zeitung von gestern apportiert hatte.
"Judith. Bitte. Es gibt ein Zuviel des Guten."
"Na gut", kam ihre Zustimmung mit leisem Trotz, und sie wälzte sich von mir runter.
Wie machte sie das? In der Folge erklärte sie mir Zusammenhänge, die ich nicht mal erahnt hatte.
"Wie hast du das herausgefunden? Ich verstehe nicht."
"Ich glaube, das war der direkte Kontakt, nicht der Zugriff auf die frei zugänglichen Informationen."
"Direkter Kontakt?"
"Mit dem, was du als Lebensfunken verstehst. Du wirst die Erfahrung früher oder später machen, ich will da nicht vorgreifen."
Aha. Das Kopfschütteln hatte sie sich redlich verdient. Was geschah mit ihr? Ich begann zu erahnen, dass ich nur ein Katalysator war, dass ihr Weg sich von so ziemlich allem und jedem unterschied. Hätte ich noch ein Ego-Problem, was in der Vergangenheit nun nicht gerade klein war, wäre Zähneknirschen vermutlich die adäquate Reaktion gewesen.
So fing ich an zu lachen.
"Das findest du lustig?"
"Dich finde ich lustig. Du machst mir Spaß, ...