Freundschaftsanfrage zur Unzeit
Datum: 05.02.2019,
Kategorien:
Fetisch
... Jahr 2004 hineinzuzwängen, ohne wie ein Elefant auszusehen. Ich schlüpfte in die Stiletto-Sandaletten, in denen ich auf Sylt herumgestöckelt war, zündete mir noch eine Zigarette an und präsentierte meinem Gast die gestylte Sara Cremers.
"Wauw! Das ist ein Model!" kommentierte Lothar vom Balkon.
"Meinetwegen können wir los," sagte ich.
Lothar trank sofort aus und kam auf die Beine. Ich machte die Balkontür zu, und wir gingen auf die Straße, wo es noch warm und schwül war. Als wir durch die Nachbarschaft gingen, griff ich ein paar Mal nach Lothars stützender Hand, um mein Gleichgewicht auf dem unebenen Kopfsteinpflaster nicht zu verlieren. Ich benutze meine eleganten High Heels viel zu selten.
Am Restaurant fanden wir draußen einen netten Tisch und wählten leckere Tapas aus.
Am Nachbartisch saß eine junge, sehr hübsche Frau, die am ganzen Körper tätowiert war. Von ihren sichtbaren Körperteilen waren nur ihre Hände, Kopf und Nacken nicht bedeckt. Sie hatte ihre High Heels ausgezogen und trug ein enges, kurzes Kleid, das eindeutig darauf ausgelegt war, ein Maximum an Haut zu zeigen. Zusammen mit ihrem Mann oder Freund genoss sie nach dem Abendessen Kaffee und Zigaretten. Sie sprachen in einer Fremdsprache.
Ich musste ihr unbedingt Komplimente wegen ihrer Tattoos machen, und so kamen wir ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass Matilde in Kopenhagen als Lehrerin arbeitet und mit ihrem Fotografenfreund Frederik das Wochenende in Hamburg verbrachte.
Lothar ...
... und ich bestellten unser Essen, und dann tauschten Matilde und ich uns bei einer weiteren Zigarette über Tattoo-Erfahrungen aus.
Zum Abschied posierten Matilde und ich in der Abendsonne vor Frederiks Nikon, lachten und zeigten unsere Tattoos.
"Vergiss nicht, uns die Bilder zu schicken," sagte Lothar.
"Ich schreibe dir meine E-Mail-Adresse auf," mischte ich mich ein und wunderte mich kurz, dass sie die Fotos an "uns" schicken sollten und nicht an mich, die drauf war.
"Aber nur für den persönlichen Gebrauch, ja?" bat Matilde. "Nicht auf Facebook posten oder so. Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit Bildern von mir, die an den seltsamsten Orten im Internet auftauchen."
"Ich auch, Matilde. Ich verspreche dir, dass die Fotos privat bleiben," antwortete ich und bat den Kellner um Stift und Papier.
Wir hatten nur etwa eine Viertelstunde geredet, aber ich fühlte mich stark mit Matilde verbunden. Trotz Covid-19 mussten wir uns beim Abschied umarmen.
Lothar und ich hatten die leckersten Tapas und noch eine Flasche Wein. Danach fühlte ich mich zu betrunken, um in Stilettos übers Kopfsteinpflaster zu laufen. Also ging ich barfuß, Sandaletten in der einen Hand, Zigarette in der anderen, und hielt Ausschau nach den in unserem Stadtteil unvermeidlichen zerbrochenen Bierflaschen.
"Die kann ich doch tragen," meinte Lothar, nahm meine Stilettos und hielt meine Hand für den Rest des Weges zu meiner Wohnung. Es fühlte sich gut an.
"Ich würde dich gern auf eine Tasse ...