1. Chaos-Akt am Freitag


    Datum: 07.02.2019, Kategorien: Kunst,

    ... Ecke zu verstauen.
    
    „Keine Sorge, das geht schon klar. Ich hatte am Sonntag und am Mittwoch eine Annonce im Anzeigenblatt geschaltet und gestern hat sich auch jemand darauf gemeldet. Junge Frau, gerade über 18. Sie heißt Katrin oder Kathrin, ach ja richtig, hier steht es auf meinem Zettel: Kathrin Wildmann, 18 ½ Jahre, hier aus Dresden. Sie müsste eigentlich jeden Moment hier sein.“
    
    Ich habe ein ganz komisches Gefühl dabei. „Die macht das doch wohl nicht etwa zum ersten Mal?“
    
    „Doch, doch. Wenn sie gerade 18 geworden ist, dann wird es wohl so sein, ist schon ok.“
    
    Diese Kerle! Was haben die bloß für eine Vorstellung von Mädchen in diesem Alter?
    
    Die fallen doch auch immer wieder auf diese „coole“ Aufmachung herein. Schwarz angemalte Augen und aufgedonnertes Outfit mit kessen Sprüchen. Was die Mädels dahinter verstecken wollen, davon haben sie gar keine blasse Ahnung. Die blanke Angst vor dem Leben und noch mehr Angst vor dem Abgewiesenwerden. Am Ende siegt immer eine der beiden Ängste über die andere. Aber was ist das dann schon für ein Sieg? Ein Pyrrhussieg. Am Ende bleiben fast immer ein Friedhof der Träume und ein Massaker der Gefühle übrig. So hatte es bei mir auch einmal angefangen.
    
    http://schambereich.net/index.php?link=erotische_geschichte&text=118&message=geschichte&contest=yes
    
    .Na gut, ok, alle müssen ja irgendwie einmal anfangen. Aber ich werde aufpassen. Das walte Hugo.
    
    Da klingelt es auch schon an der Haustür. Die ist eigentlich immer offen. ...
    ... Eine innere Stimme sagt mir gleich, dass da jemand davor steht, der oder die ziemlich zaghaft und schüchtern sein muss.
    
    Jeder andere kommt bei uns einfach rein, ohne erst zu klingeln.
    
    Also gehe ich runter und schaue nach, wer da ist.
    
    Es ist so, wie ich schon dachte: Ein schmales junges Mädchen, eine junge Frau, sagt man ja heute so. Sie blickt aufgeregt zur Seite und winkt heftig jemandem zu, der im toten Winkel stehen muss. Hinter dem Klingelportal kommt auch gleich zögernd eine weitere junge Frau, eher ein Mädchen, zum Vorschein. Was denn, gleich zwei auf einmal?
    
    „Ist das hier richtig? Bei Graumann? Friedrich Graumann, Maler und Grafiker? Wir, also ich, also nein, wir. Wir kommen wegen der Anzeige: „Nackt für die Kunst. Aktmodell gesucht“. Ich bin die Kathrin Wildmann und das da ist die Nelly, meine Freundin. Darf die Nelly auch mit rein kommen? Ohne sie fühle ich mich nämlich zu fremd und unsicher, vielleicht…“
    
    „Ja, aber selbstverständlich. Jetzt kommt erst mal herein, ihr zwei. Ich bin Desiree, die Lebensgefährtin vom Herrn Graumann.“ Ich führe grundsätzlich keine langen Gespräche an der Haustür. Schon gar nicht mit Leuten, die gar nicht zu mir, sondern zu Friedrich wollen. Die, die sich als Kathrin, also unser neues Modell vorgestellt hatte ist ziemlich groß, hager und schmalhüftig. Mit kurzen Haaren könnte man sie glatt für einen Jungen halten. Nur ihre großen runden braunen Stauneaugen machen sie ein wenig weiblicher. Sie ist auch nicht geschminkt. Das ...
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