1. Magische Begegnung 2


    Datum: 16.10.2018, Kategorien: Medien,

    ... leuchten ließ wie das Licht der Abendsonne. Das musste das Atelier sein. Dieser Raum war verhältnismäßig leer. An der hinteren Wand konnte ich eine riesige grüne Stoffbahn erkennen, die auch auf dem Fußboden bis etwa in die Mitte des Raumes reichte. In der Mitte der Stoffbahn war ein Bett in der Form einer weit geöffneten Muschel aufgestellt, deren Innenseite mit weinrotem Samt überzogen war. Ich fühlte mich in fremde Welten ferner Zeiten versetzt.
    
    Etwa in der Mitte der „Muschel“, auf einer dunkelgrünen, silbern umrandeten Satindecke hatte sich, wie eine wertvolle Perle, meine schöne Sirene selbst kunstvoll drapiert. Sie war unverkennbar der absolute Mittelpunkt des Raumes, vollendet schön und spiltternackt im Zentrum des Lichts. Halb liegend, halb sitzend lehnte sie mit dem Rücken an der Innenseite der aufgerichteten Muschelschale. Ein Bein hatte sie lang ausgestreckt, das andere war angewinkelt, mit dem Knie nach außen auf dem Bett abgelegt. Mit der linken Hand bedeckte sie ihre Scham, mit der rechten lockte sie mich zu sich. Das goldblonde Haar der Sirenenperücke bedeckte den oberen Teil ihrer wundervollen Brüste, doch lugten die rotbraunen Nippelchen wie kleine Igelschnäuzchen zwischen den Haaren hervor. Ein unvergleichliches Bild!
    
    An den Wänden dieses Raumes standen Metallständer mit Scheinwerfern, von denen einige eingeschaltet waren und das Atelier in dieses Licht tauchten. Ich sucht nach Stativen mit Fotoapparaten oder Videokameras, konnte aber nichts ...
    ... entdecken. Es beruhigte mich ein wenig, dass ich mich bei diesem Spiel offenbar doch unbeobachtet fühlen konnte.
    
    Wieder streckte sie ihren Arm und winkte mich mit einer graziösen Bewegung zu sich heran, während sie mit überraschend schöner Stimme einen Singsang anstimmte:
    
    „
    
    Odysseus, großer Held in alle Munde
    
    Bist du hier bei mir erschienen,
    
    lang schon hört ich deiner Taten Kunde
    
    drum lass mich heut als Weib dir dienen.“
    
    Ich hatte das absolute Bild der Verlockung das von dieser Frau ausging vor mir und sollte dennoch widerstehen? Was war das nur für ein Spiel, das sie mit mir spielte?
    
    „
    
    Lock mich nicht damit ich bleib,
    
    will nur nach Haus, zu meinem Weib.“
    
    versuchte ich schnell und halbherzig eine Antwort zu reimen.
    
    Sie fuhr fort mich zu verführen:
    
    „
    
    Willst du nach Haus nach vielen Jahren.
    
    Weißt du auch, was dort gescheh´n?
    
    Kann dir Gewesnes offenbaren
    
    und mit dir in die Zukunft seh´n.
    
    Hör mich an und komm zu mir
    
    noch manches Schöne zeig ich dir.
    
    Komm nur näher- in mein Heim,
    
    der Lust Gespielin will ich sein.
    
    Berühr mich sanft und fass mich an
    
    Sei mir nicht tapfrer Held - nur Mann.
    
    Will dir Dinge zeigen, die die Welt
    
    nicht kennt und nur für Sage hält.
    
    Willst du´s entdecken,
    
    komm zu mir
    
    Musst nicht verstecken
    
    Lust und Gier.
    
    Gib dich voll und ganz mir hin
    
    dann bin ich dein – in
    
    meinem
    
    Sinn.
    
    Meine Augen waren offen, die Ohren nicht mit Wachs verstopft und ich war auch nicht an den Mast ...