Pauls Töchter
Datum: 07.06.2022,
Kategorien:
CMNF
... Zuflucht vor dem drohenden Unwetter gesucht.
“Dengler, ich hatte für mich und meine Tochter zwei Schlafplätze für heute bestellt.”
Der Hüttenwirt schaute in seinem Übernachtungsplan nach. “Genau, hier habe ich euch auch gefunden. Es gibt jetzt nur ein kleines Problem. Ich habe hier im Haus keinen einzigen Schlafplatz mehr frei. Selbst die Notbetten sind alle belegt.”
“Aber das geht doch nicht, wir hatten doch bestellt und Sie sehen doch was draußen los ist”, protestierte Paul.
“Immer mit der Ruhe, kannst übrigens ruhig Du zu mir sagen, ich bin der Franz, ich habe hier kein Bett für euch frei, aber ich habe das Nebenhaus für euch frei gehalten. Ihr braucht’s einfach nur den Weg hinter der Hütte runter zu gehen und nach zwei Kilometern seid ihr da. Strom, Heizung und Wasser funktionieren und die Vorräte habe ich gestern aufgefüllt, es sind genug Lebensmittel für zwei Wochen vorhanden”, sagte er lächelnd und reichte ihnen noch zwei große Tüten über den Tresen. “Wir haben euch noch zwei Laibe frisch gebackenes Brot, etwas Bergkäse, Salami und Schinken eingepackt, für die Abendvesper. So, hier ist der Schlüssel, abrechnen tun wir dann, wenn alles vorüber ist und das Telefon nur im äußersten Notfall benutzen, verstanden. Und nun sputet euch, dass ihr noch trocken ankommt. Und vergesst nicht gleich die Fensterläden zu schließen, damit der Sturm nicht die Fensterscheiben eindrückt. So, und jetzt los.”
Paul und Clara bedankten sich überschwänglich für alles und ...
... machten sich auf den Weg. Die Unwetterfront war in der Zwischenzeit weiter voran gerückt und war vielleicht noch eine Stunde von ihnen entfernt.
Kurze Zeit später hatten sie die Hütte erreicht. “Lass uns kurz einmal durchlüften, Papa” meinte Clara, als sie den Raum betreten hatten. “Wer weiß, wie lange wir gleich alles verrammeln müssen.”
“Gute Idee”, pflichtete ihr Paul bei und zusammen öffneten sie rasch alle Fenster. Jetzt hatten sie kurz Zeit, sich ihre Unterkunft anzuschauen. Es war ein länglicher, rechteckiger Raum. Rechts von der Eingangstür befanden sich das WC und die Dusche, links von der Eingangstür die Vorratskammer, die in der Tat gut gefüllt. Der Hauptraum war mit zwei Betten, die sich jeweils in der hinteren linken und rechten Ecke befanden sowie mit einem großen Esstisch, einem Schrank sowie einem Herd ausgestattet. Das Licht funktionierte und auch die Heizung. Der Wind war stärker geworden.
“Komm, Clara, es ist Zeit, alles dicht zu machen. Der Sturm wird gleich da sein”, rief Paul. “Aye, aye Sir”, erwiderte Clara und zwei Minuten später waren Tür und Fensterläden fest verschlossen und das keine Minute zu spät, denn gleich darauf fing der Sturm an zu toben.
“Komm Papa, lass uns rasch auspacken und dann zu Abend essen. Das Bauernbrot und der Bergkäse sehen zu verlockend aus. Und zur Feier des Tages sollten wir uns eine Flasche Rotwein oder vielleicht sogar zwei gönnen. Ich finde das haben wir uns redlich verdient.”
“Hast Recht, Liebes. Ich habe auch ...