Verbotene Liebe?
Datum: 16.02.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Problem damit, mir gegenüber das gleiche Verhalten an den Tag zu legen.
Naja, jedenfalls hat sie doch zugesagt mit mir auszugehen, zwar nicht sofort, sondern in ein paar Tagen. Als mir die Idee kam, sie nicht als ihr Chef, sondern als ihr Nachbar darum zu bitten, hat es sie wohl ein wenig aus der Spur gebracht. Was mir jetzt allerdings schwer im Magen liegt ist, dass am Wochenende jemand kommt, um ihre Bilder anzubringen, den sie als ihren Freund bezeichnet. Allerdings glaube ich nicht, dass sie vergeben ist, würde sie sonst mit mir ausgehen wollen? Ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll. Gleich werde ich erst mal ihren Wagen in Ordnung bringen, es kann nur an der Batterie liegen, mal schauen. Alles Weitere werde ich wohl einfach auf mich zukommen lassen müssen ...
"Ja ... ähm ... entschuldige, ich war gerade nicht ganz bei der Sache, Tantchen."
Meine Mutter kichert vor sich hin. Ob meine Unaufmerksamkeit der Anlass dazu ist, oder ein Gedanke, der ihr zeitweilig verwirrtes Hirn gerade erfasst hat, vermag ich nicht einzuordnen. Sie ist zwar erst dreiundsechzig, leidet aber bereits seit längerer Zeit an Demenz, die unaufhaltsam, schleichend fortschreitet.
Ich bin froh, dass meine Tante, Mamas um ein Jahr jüngere Schwägerin, meine Mutter bei sich aufgenommen hat und sich liebevoll um sie kümmert. Ihr Mann, mein Onkel und Bruder meiner Mutter, ist bereits vor vier Jahren verstorben. Da sie keine eigenen Kinder haben, war ich, der seinen eigenen Vater nie ...
... kennenlernte, wie ein Sohn für sie. Andere Verwandte gibt es nicht. Die Firmen, habe ich bereits von ihnen geerbt. Sechs Mietshäuser gehen erst in meinen Besitz über, wenn meine Tante mal nicht mehr ist, was hoffentlich noch in ferner Zukunft liegt.
"Deine Mama fragte gerade, wann sie denn endlich Großmutter wird", klärt Tante Inge mich auf.
'Wahrscheinlich nie', denke ich und fühle mich mal wieder wie ein Versager. Mit meinen achtunddreißig Jahren ist wohl bald der Zug abgefahren ...
Nicht, dass ich nicht versucht hätte, die Richtige zu finden. Die erste Liebe hat sich nach zwei Jahren in einen anderen verliebt. Die zweite ist nach England gefahren, um sich nach einer Erkrankung um ihren Vater zu kümmern und kam nicht zurück. Die dritte habe ich geheiratet, denn bei uns schien wirklich alles zu passen. Ein schönes Häuschen, zwei Kinder, oder auch drei, das war so wie es aussah, unser gemeinsamer Traum - solange, bis wir verheiratet waren, denn nach der Hochzeit musste ich feststellen, dass die Aussicht auf mein Erbe ihr wichtiger war, als alles Andere. Nach anderthalb Jahren reichte ich zu ihrem Entsetzen die Scheidung ein, denn von gemeinsamen Zielen gab es nicht mehr die geringste Spur, angesichts ihres geringschätzigen Verhaltens meiner Familie und mir gegenüber, war auch das letzte bisschen Liebe zu ihr erloschen. Zum Glück erfreute mein Onkel sich zu der Zeit noch bester Gesundheit und an mein Erbe war noch gar nicht zu denken. Es gab auch noch ein paar andere, ...