Verbotene Liebe?
Datum: 16.02.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Emotionen zu kämpfen und bin in meine zwiespältigen Gedanken vertieft.
Einerseits freue ich mich Daniel, Melissa und Niklas zu besuchen, andererseits quält mich der Gedanke an den hauptsächlichen Grund unserer Fahrt.
Daniel, nebst Familie, war mittlerweile schon dreimal bei uns, ich dagegen noch nicht bei ihnen, seit ich fortgezogen bin.
Hin und wieder streichelt Florians Hand über meinen Oberschenkel, um mich wissen zu lassen, dass ich nicht allein bin.
"Es gibt kein 'alleine' mehr, Maddy, wir fahren zusammen, etwas anderes akzeptiere ich nicht und fertig", hat er gesagt, "Außerdem weiß ich genau, dass du es hasst über die Autobahn zu fahren, das hast du mir selbst erzählt."
Es ist gerade mal elf Uhr, als wir das Ortsschild passieren. Flo hält kurz darauf an und zieht mich in seine Arme.
"Möchtest du es erst hinter dich bringen, oder sollen wir zunächst zu Daniel fahren?", fragt er mitfühlend und leise.
"Nein, erst zum Friedhof", verlange ich mit tränenerstickter Stimme.
Die Sonne strahlt vom Himmel herab und wie jedes Mal, wenn sie es an diesem einen Tag im Jahr so macht, frage ich mich, warum der Himmel nicht genauso weinen kann wie mein Herz.
Flo legt ein Herz aus roten Rosen, welches ich immer zu kaufen pflege, auf dem breiten, schwarzen Randstein der Familiengruft ab, in der einst auch die anderen Familienmitglieder ihre letzte Ruhe finden sollen. Es tut weh, aber nicht so schlimm wie in den Jahren zuvor. In Florians Armen lässt der Schmerz ...
... schnell nach.
"Ich lasse dich eine Weile allein", flüstert er in mein Haar und küsst meine Stirn. Er nimmt Lukas mit, der es sich mit dem Wissen, dass es lange dauern wird, schon bequem gemacht hatte. Kurz muss ich daran denken wie oft Daniel mich geduldig zu überreden versuchte mit ihm nach Hause zu gehen und mich, als ihm die Worte ausgingen kurzerhand, lauthals schluchzend und protestierend vom Grab wegtrug. Manchmal war es auch Martin, der sich auf die Suche nach mir machte, obwohl es keine wirkliche Suche gewesen ist, denn jeder von ihnen wusste, wo ich zu finden war. Das war aber bereits bevor Lukas in mein Leben trat.
Nach einer Zeit, wie lange er fort war, vermag ich nicht zu sagen, kommt Florian zurück und trägt etwas, was ich nicht erkennen kann.
Ich habe mich schon über die Lücke zwischen den gepflanzten Blumen gewundert, genau in der Mitte der Stelle, an der Fabian begraben liegt und dort, wo Flo mit betroffener, ernster Miene, zu meiner Verwunderung ein Herz aus massivem, schwarzen Marmor ablegt. Es mag etwa fünfzig Zentimeter lang und ebenso breit sein und trägt eine Gravur mit goldenen Schriftzeichen, die exakt den Worten meines Tattoos entspricht, nur darunter steht noch "Deine Maddy".
Habe ich mich bis jetzt besser beherrschen können als sonst, so ist es damit nun vorbei. Ich schluchze laut in Florians Armen.
"Wie kannst du nur so ein unglaublich wundervoller, perfekter Mensch sein? Weißt du überhaupt wie sehr ich dich liebe?", bricht es aus mir ...