1. Eine Woche Urlaub mit Sarah 01


    Datum: 16.10.2018, Kategorien: Erstes Mal

    „Wo schläfst du?"
    
    Ich bin mir nicht sicher, warum das Universum mir Sarah, kaum dass sie achtzehn geworden ist, zugespielt hat. Der kleine Wirbelwind rauscht durch unser Urlaubsdomizil, zwei Schlafzimmer und unterm Dach ein weiteres mit bequemem Doppelbett, Wohnbereich mit offener Küche und nur ein Badezimmer. Klein, aber fein. Wie jedes Jahr bin ich zwei Wochen an der Nordsee, normalerweise alleine, um zu schreiben. Dieses war Jahr nur eine Woche frei.
    
    „Komme her, da ist ein Whirlpool auf der Terrasse."
    
    »Ich weiß, Kleine, ich bin jedes Jahr hier.«
    
    Kaum zurück im Haus, sprudelt es ohne Unterlass aus ihr heraus. „Probieren wir den heute Abend aus? Ich nehme das Zimmer mit dem Etagenbett, schlafe oben, das wird lustig. Gibt es hier WLAN, ich muss das alles meiner Freundin zeigen. Packen wir schnell aus, es ist nie zu spät, das Meer zu sehen."
    
    Sie rennt zum Auto, um nur in wenigen Augenblicken mit ihrem Koffer und dem Rucksack, den ich die ganze Fahrt nicht anrühren durfte, in ihrem Reich zu verschwinden. „Bis gleich", ruft sie und schließt die Tür.
    
    Neben Sarah fühle ich mich alt. Ich bin fast dreimal so alt wie sie. Bis heute morgen kannte ich sie nicht, ich meine persönlich. Wir chatten schon ein halbes Jahr, ich kenne den Teil, den sie im Internet preisgibt. Umgekehrt ist es genauso, ich habe ihr viele, aber nicht alle dunklen Ecken von mir erzählt. Unser Chatstart war über Kitzelfantasien. Mein letzter Roman hat eine solche Szene bekommen und ich dabei ...
    ... keine Erfahrung, bin nicht kitzelig. Sarah hat mir geschildert, wie es ist freiwillig und manchmal etwas gezwungen abgekitzelt zu werden.
    
    So räume ich mein Gepäck ins Haus, ich werde das kleine Doppelbett hier unten nehmen, die Leiter ist in der Nacht wenig hilfreich, wenn man mal auf die Toilette will.
    
    Ich habe nur das Nötigste dabei. Mein Plan sah vor, in der Sonne zu sitzen und den nächsten Roman vollenden, am Sonntag einen Grundeinkauf zu tätigen und den Rest der Woche nur morgens zum Bäcker zu laufen. Der Plan ist hinfällig, das Energiebündel nebenan wird dafür sorgen. Plangemäß würde ich jetzt auf der Couch liegen und nach ein oder zwei Bieren schlafen gehen.
    
    „Hast du eine Sekunde, ich will dir was zeigen?"
    
    Sie holt mich aus den Gedanken. „Klar, bin auf dem Weg."
    
    Klopfen oder falle ich mit der Tür in ihr Zimmer? Sie nimmt mir die Entscheidung ab.
    
    „Wo bleibst du, ich bin so aufgeregt. Warte, bevor du reinkommst, eine Sache habe ich noch. Seit einer Woche freue ich mich auf dich und den Urlaub. Ich hoffe, ich bin dir nicht im Weg, du schreibst an deinem Buch, da ich passe auf. Wir es dir zu bunt, schicke mich ins Bett oder kitzle mich, so doll, bis ich müde werde. Jetzt schau, was ich dir mitgebracht habe." Sie zieht mich in ihr Zimmer. „Wie gefällt es dir?"
    
    Auf den ersten Blick ein wenig langweilig, rosa Bettwäsche und ein Negligé auf der Decke.
    
    „Es wird hinreißend an dir aussehen, Kleines."
    
    „Wie, achso, das meine ich nicht. Ziehe die untere ...
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