1. Eine Woche Urlaub mit Sarah 01


    Datum: 16.10.2018, Kategorien: Erstes Mal

    ... Kuss hat mich für alle Zeiten an meine Sarah gebunden.
    
    »Was soll ›meine Sarah‹ bedeuten?«, frage ich laut.
    
    »Was? Hörst du überhaupt zu? Ich habe gefragt, was das sollte und du antwortest mit meinem Namen?«
    
    »Entschuldigung, ich musste die Gelegenheit nutzen. Nicht böse sein, ich halte jetzt einen respektablen Abstand.«
    
    »Bin nicht sauer, aber verwundert. Frage mich vor dem nächsten Angriff, ob ich bereit bin. Heute Abend gebe ich einen Gutenachtkuss, einverstanden.«
    
    »Natürlich, Kleines.«
    
    »Nenne mich nicht immer Kleine. Ich bin erwachsen. Sarah oder meinen Chatnamen erlaube ich dir, wenn du verkleinern willst, versuche es mit Mausi, Mäuschen oder was in der Richtung, aber nicht zu oft. Schau mal, das ist grandios.«
    
    Wir stehen zwar schon auf der Düne, Sarah hat das Meer in ihrem Wortschwall komplett ausgeblendet.
    
    »Los, alter Mann, nicht so langsam. Dieser Anblick entschädigt sogar deinen Kuss.«
    
    Das schmerzt doppelt. ›Alter Mann‹ nennt sie mich und die raue See entschuldigt sich für meinen Überfall auf sie. Mit einer Geste oder einem Wort macht sie mich an, in der nächsten Sekunde blitze ich ab.
    
    »Laufe vor, ich schaue dir zu«, rufe ich ihr nach, die Brandung ist zu laut, sie hört mich nicht.
    
    Mit nackten Füßen und hochgekrempelter Hose sitze ich auf der Düne, lasse Sand über die Zehenspitzen rieseln und schaue meiner, ja meiner was, bei ihrer Eroberung der Nordsee zu. Ich schreie mein Glück in die Welt hinaus, die Kleine, ähh... Sarah hat nur ...
    ... einen Nachmittag gebraucht, mich zu wecken und erneut an die Schönheit des Lebens glauben zu lassen. Ich springe auf und renne mit weit geöffneten Armen auf sie zu.
    
    Déjà-vu, wieder habe ich sie im Arm, hebe sie an und drehe mich mit ihr im Wind.
    
    »Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für einen Kuss, einen richtigen.«
    
    Das ist der letzte Beweis für meine Zweifel, ich bin am Leben.
    
    Ich war nie so energiegeladen wie dieser Wirbelwind. Jeden Stein, jede Muschel hat sie begutachtet und anschließen im Meer versenkt, keiner war würdig genug, von ihr heim genommen zu werden. Was fehlt den Steinen, dass mich davor rettet, neben ihnen in der Tiefsee zu enden?
    
    Durchgefroren und pitschenass erreichen nach Einbruch der Dunkelheit unser Haus. Gehst du eine Stunde am Strand entlang, wartet ein einstündiger Rückweg. Sie war ins Suchen vertieft und ich mit glücklichsein beschäftigt, wir haben den Sonnenuntergang verpasst, erst ein Schauer hat uns in die Realität geholt.
    
    »Ist das kalt. Ich werde heiß duschen. Haben wir Holz für den Kamin oder drehe die Heizung hoch.«
    
    Sie verschwindet im Bad, wirft ihre nasse Kleidung in den Gang. Ob sie bedacht hat, dass weder Seife noch Handtuch dort sind. Ich habe alles bei mir im Koffer.
    
    »Hier ist kein Shampoo, bringst du welches und ein großes Badelaken?«
    
    Das Schicksal stellt die nächste Prüfung auf. Die Dusche ist aus Glas, wenn ich Sarah anschaue, gibt sie mir einen auf den Bürzel, schaue ich nicht, genauso. Wenn schon Ärger, dann nicht ...