1. Weihnachten - 04. Advent


    Datum: 12.07.2022, Kategorien: BDSM

    ... soweit war, aber es war ihr gleich. Der Orgasmus, der sie überkam, machte es mehr als wieder wett.
    
    Die Nacht auf Mittwoch verbrachte sie bequemer. Sie lag entspannt in ihrem Bett, die Beine weit gespreizt, die Hände an das Bettgestell hoch über ihrem Kopf gebunden. Sie hatte Angst davor, aber sobald der Gedanke gefasst war, ließ er sie nicht mehr los. Und tief im Inneren wusste sie, dass sie es machen würde. Sie setzte sich aufs Bett, zog sich aus, schlang die Lederfesseln um die Fußgelenke und zog sie sorgfältig fest. Dann ging sie zu der Wohnungstür. Sie öffnete sie einen Spalt, schaute vorsichtig hinaus und horchte in die Dunkelheit des Flurs. Ihre Wohnung lag am Ende des kurzen Gangs, und nur zwei andere Türen führten auf den Flur. Trotzdem war es Wahnsinn. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Angst und Erregung hielten sich die Waage, dann siegte ihre Lust. Sie zog die Türe leise zu, ohne sie völlig zu schließen. Ein paar Minuten stand sie da und lauschte. Irgendwann war sie bereit. Sie gab sich einen Ruck, drehte sich um und ging ins Schlafzimmer. Von da an lief es wie von selbst. Sie zog eine feste Schnur durch die Ringe ihrer Fußfesseln und band sie um die Füße des Bettgestells. Sie setzte den Vibrator ein, knebelte sich und löschte das Licht.
    
    Die Ziffern des Zeitschlosses an der Uhr leuchteten ihr fahl entgegen. Zwei Stunden waren eingestellt. Zwei Stunden, um sich ihren Fantasien hinzugeben und von Paul zu träumen. Und dann zu explodieren. Oder gefunden zu werden. ...
    ... Oh Gott. Bitte nicht. Sie hielt kurz inne, dann tippte sie auf die erste der beiden kleinen Tasten des Schlosses. Drei Stunden. Noch einmal. Vier. Vier Stunden. Vier Stunden waren sicher. Niemand kam hier nachts noch lang, und ihr Nachbar war verreist. Das Fenster war ganz dunkel, und seit Tagen hatte niemand mehr die Post geleert. Sie war sich wirklich sicher. Sie tippe noch einmal. Sechs Stunden. Beinah die ganze Nacht. Ihr Magen zog sich zusammen, wenn sie daran dachte so gefunden zu werden, und sie hätte nicht mehr sagen können, ob vor Angst oder vor Erregung. Schamgefühl und Lust rangen miteinander, und das eine befeuerte das andere. Beinah wäre sie wieder aufgestanden. Dann war der Vibrator angelaufen, und sie war mit einem Seufzen auf ihr Bett zurückgefallen. Sie griff nach der alten Schlafmaske, die sie in ihrem Nachttisch aufbewahrte und zog sie über ihre Augen. Das Element war neu, und sie war stolz auf die Idee. Sie fühlte sich bereit. Mehr als das. Sie war geil.
    
    Ihre Finger wanderten tastend über ihren Kopf nach oben und fanden den Bügel des Schlosses. Es schien beinah, als würde es ihr auflauern, wie eine Schlange, die mit geöffnetem Mund auf die Gelegenheit wartet, ihr Opfer zu beißen. Der Gedanke ließ sie wohlig schaudern. Sie schob die Hände durch das Bettgestell, schob die Ringe der Ledermanschetten an ihren Handgelenken in den Bügel des Schlosses und drückte ihn mit einer schnellen Bewegung zu.
    
    Dunkelheit umfing sie. Sie lag auf dem Bett, unfähig, sich ...
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