1. Weihnachten - 04. Advent


    Datum: 12.07.2022, Kategorien: BDSM

    ... einen nassen Fleck zu hinterlassen. Sie verzog das Gesicht. Das Kissen war eindeutig ein Fall für die Waschmaschine.
    
    Christina begann, ruhelos auf und ab zu gehen. Sie musste etwas machen, sonst drehte sie noch durch. Und ihre Zeit lief ab. Die Stelle war bis Weihnachten befristet. Bald würde es zu spät sein. Aber sie durfte sich keinen Fehler erlauben. Das wichtigste war immer noch, absolut sicher zu sein, dass die Geschenke wirklich von Paul kamen. Sie brauchte einen Plan. Was völlig wasserdichtes. Etwas entscheidendes, dass Paul keine Wahl mehr ließ. Dass ihn dazu veranlassen würde, sich zu offenbaren und Bianka links liegen zu lassen. Sie griff zum Telefon und wählte Jürgens Nummer.
    
    Jürgen klang gereizt, aber das war zu erwarten gewesen.
    
    „Es tut mir wirklich schrecklich leid. Ich hab ihn nicht gesehen.", flötete Christina in den Hörer. „Ich hatte einfach Angst. Ich mein, ich bin da ganz allein und sehe keinen Gürtel. Da denk ich mir mein Teil."
    
    Jürgen schnaubte, nicht wirklich besänftigt.
    
    „Das geht nicht gegen dich." Christina bemühte sich, aufrichtig zu klingen. „Aber ich hab einfach schlechte Erfahrungen gemacht."
    
    Jürgen war immer noch nicht zufrieden. „Ich war heut Morgen da. Der Gürtel lag auf dem Regal. Erklär mir mal, wie du ihn da nicht sehen konntest."
    
    Christina verdrehte genervt die Augen, aber ihre Stimme veränderte sich nicht. „Da lag mein Mantel drauf. Ich hab ihn erst gefunden, als ich heute Morgen gegangen bin. Darum ruf ich ja ...
    ... an."
    
    Jürgen schwieg unschlüssig, und Christina legte sofort nach.
    
    „Nun komm schon, sei nicht sauer. Es tut mir wirklich leid. Ich brauch dich doch da draußen. Ich möchte einfach sicher sein, dass du auch immer kommst. Ich mein, wenn ich dich brauche." Christina versuchte, möglichst hilflos zu klingen. „Du bist doch immer da? Du warst ja erst in Urlaub."
    
    Jürgen taute langsam auf. Vermutlich stimmte ihn die Erinnerung an seinen Urlaub etwas milder.
    
    „Ja, passt schon, vor zwei Wochen."
    
    Christina horchte auf.
    
    „Bei diesem Winterwetter? Was machst du, fährst du Ski?"
    
    Jürgen lachte.
    
    „Nee, ich doch nicht. Ich brauche meine Sonne. Ich war auf den Kanaren. Fuerteventura."
    
    Christina verzog das Gesicht. Ein Haufen heißer Sand, noch schlimmer als Mallorca. Aber es erinnerte sie an die zwei Wochen auf Barbados, die ihr entgangen waren, und sie musste kämpfen, ihren Ton neutral zu halten.
    
    „Wow, das war sicher irre. Wie lange warst du weg?
    
    „Nur eine Woche, leider. Ich fahr da mit ´nem Kumpel hin. Machen wir jedes Jahr, immer die erste Dezemberwoche."
    
    Christina lächelte. Das war ganz leicht gewesen.
    
    „Na, klingt ja wirklich super. Dann sag ich jetzt mal tschüs."
    
    „Hey, warte mal. Hast du zufällig meine Handschellen gesehen?"
    
    Christina fuhr zusammen. Sie hatte völlig verdrängt, dass sie Jürgens Handschellen mitgenommen hatte.
    
    „Deine was?", fragte sie, ohne ihre Verwirrung spielen zu müssen.
    
    „Meine Handschellen.", antwortete Jürgen ungeduldig. „Die waren ...
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