1. Weihnachten - 04. Advent


    Datum: 12.07.2022, Kategorien: BDSM

    ... an dem Gürtel. Metall, ganz rund mit Kette."
    
    Idiot, dachte sie sich. Glaubte er wirklich, sie wisse nicht, wie Handschellen aussahen?
    
    „Ich hab die Dinger nicht.", raunzte sie. „Im Übrigen, was soll das? Ist das jetzt ´ne Andeutung oder was?"
    
    Jürgens kurzfristig gute Laune kippte wieder, als er ihren Ton bemerkte. „Fang nicht schon wieder an. Das ist doch nur ´ne Frage. Ich finde sie nicht mehr. Die Handschellen waren an dem Gürtel. Die Dinger waren teuer."
    
    „Ist mir doch gleich.", schnappte Christina. „Ich hab sie nicht. Und erspar mir deine perversen kleinen Anspielungen." Sie legte auf. Ein paar Kilometer entfernt starrte Jürgen verdutzt auf den Hörer, dann fing er an zu fluchen.
    
    Christina lachte leise. Der Kerl war wirklich dumm. Und er war die erste Woche weg gewesen. Selbst wenn er Samstag wieder zurückgeflogen wäre, hätte er das erste Geschenk nicht mehr rechtzeitig deponieren können. Nein, Jürgen war es nicht.
    
    Christina saß am Fenster, kaute gedankenverloren an ihrer Unterlippe und dachte nach. Sie versuchte, dem Rätsel der Geschenke näher zu kommen, aber Ihre Gedanken drifteten immer wieder ab. Sie schüttelte den Kopf. Sie brauchte eine Pause. Sie griff nach der Schachtel mit dem Vibrator, zog die Bedienungsanleitung heraus und begann zu lesen. Vermutlich musste er geladen werden. Egal wie stark der Akku war, die letzte Nacht musste ihn beansprucht haben.
    
    Sie arbeitete sich pflichtbewusst durch die Seite mit den Warnhinweisen, dann überflog sie ...
    ... die Gebrauchsanleitung. Sie fand die kleine Kunststoffmatte die zum Laden diente und legte den Vibrator darauf ab. Das war beeindruckend. Nicht mal ihr neues Handy ließ sich kontaktlos laden. Christina las aufmerksam weiter. Das Teil war komplizierter als die Enterprise, aber irgendwann schien sie den interessanten Teil verstanden zu haben. Sie drückte ein paar Tasten, kontrollierte den Ladestand und beobachtete zufrieden, wie das kleine Gerät zur Bestätigung kurz summte. Dann war es wieder still.
    
    Christina betrachtete es neugierig. Eigentlich sollte es sich jetzt zufällig ein- und ausschalten, und dabei die ganze Bandbreite möglicher Impulse nutzen. Sie hatte entdeckt, dass das Gerät auch Reizstrom senden konnte. Das klang ein bisschen einschüchternd. Besonders wenn sie in Betracht zog, was es auch ohne diese Funktion bei ihr hatte ausgelöst hatte. Aber dafür testete sie es ja.
    
    Sie beobachtete das Gerät, wie es auf der Matte saß, und für einen Moment hatte es beinahe etwas Lauerndes. Christina beugte sich vor, fixierte es und sagte in dem Tonfall, den ihre Mutter immer angenommen hatte, wenn sie als kleines Mädchen etwas angestellt hatte: „Du wirst dich jetzt benehmen!". Das Gerät summte kurz, als wolle es den Befehl bestätigen, und Christina musste lachen. Ein kluger, kleiner Vibrator. Das Summen erstarb. Sie lachte wieder. „Ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft." Sie strich spielerisch über die glatte Oberfläche, und wieder summte das Gerät. ...
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