1. "skrupellos" Kapitel IV


    Datum: 18.09.2022, Kategorien: CMNF

    ... ich auf diesen Deppen, beunruhigte er Papa doch unnötigerweise mit etwas völlig nebensächlichen. Aber was hatte er genau gesagt?..
    
    .
    
    „Ich hab keine Ahnung was Du meinst, was hat er denn gesagt?“, fragte ich.
    
    Papa schaute auf den JVA-Beamten, der in einem Eck saß.
    
    „Ich kann jetzt nicht sehr deutlich werden, verstehst Du?“, sagte er leise.
    
    „Bitte nicht flüstern“, kam es dann auch direkt von dem Beamten.
    
    klar verstand ich und war sehr zufrieden mit dem Besucherreglement der bayrischen Strafanstalten...
    
    „Hast Du mir also etwas zu sagen Rebecca?“, wiederholte er seine Frage.
    
    „Ich? Nein, wieso?“, wiederholte auch ich meine Antwort.
    
    Er schaute mich streng an, das heißt er hielt es dafür, eigentlich konnte er überhaupt nicht streng gucken, wenigstens nicht bei mir.
    
    „Rebecca bitte, ich weiß nicht was Du dir da wieder ausgedacht hast, aber ich bitte Dich sehr, tue nichts unüberlegtes. Versprichst Du mir das?“.
    
    „Ja Papa, ich verspreche es“.
    
    Weit davon entfernt mir zu glauben, schaute er mich skeptisch an.
    
    ***
    
    Auf der Rückfahrt läutete mein Handy.
    
    „Sie ruft nicht an“.
    
    „Hallo Andre“.
    
    „Warum ruft sie nicht an, kannst Du mir das bitte sagen?“.
    
    „Sie weiß dass Du verheiratet bist und da ist sie ein gebranntes Kind. Hatte wohl mal was mit einem verheirateten Mann und das war ihr sehr Nahe gegangen“.
    
    Schweigen.
    
    „Andre, biste noch dran?“.
    
    „Ja, ich versteh das ja. Trotzdem bitte, sie soll mich anrufen“.
    
    „Ich sprech nochmal mit ...
    ... ihr“.
    
    „Aber auch wirklich?“.
    
    „Natürlich“.
    
    ***
    
    „Ich hab das heute nicht so recht verstanden, ist er nun frei, weil er so krank ist?“, fragte Julia den Richter.
    
    Spät bekamen sie noch Hunger und waren zu einem spanisches Restaurant gefahren. Eine Paella für zwei Personen und einen Liter Sangria hatten sie bestellt und als der Ober fort war, stellt sie diese Frage.
    
    „Nein, die Verhandlung ist nur vertagt und er wurde in die Krankenstation der JVA Aichach verlegt. Ausserden ist der alte Gauner nicht krank“.
    
    „Aber der Doktor sagte doch so was“.
    
    „Nein, er konnte es nur nicht ausschließen, was ein großer Unterschied ist“.
    
    „Lustig fand ich, wie der Herr Staatsanwalt sich aufgeregt hat“, sagte Julia und lächelte.
    
    Der Richter lächelte auch.
    
    „Ja, das war witzig, aber natürlich hatte er recht. Es ist ein dreistes Bubenstück was der Gauner und sein Anwalt da abgeliefert haben“.
    
    „Du meinst, dass diese Herzanfall nur gespielt war?“.
    
    „Aber ganz gewiss war er das, Julia mein unschuldiger Engel“.
    
    Und der Wein war so süß und süffig und nachdem die Karaffe leer, bestellten sie noch eine.
    
    „Ich muss Dir was sagen, Du darfst aber nicht böse sein“, sprach Julia und hatte dabei ihren Kopf gesenkt.
    
    „Wie könnte ich mit Dir böse sein?“, fragte er.
    
    „Gestern in der Pause, also da hab ich mit der Tochter gesprochen.
    
    Sie tat mir so leid, wie sie so alleine da stand, fast geheult hat sie schon und als ich sagte, „Du liebst deinen Papa sehr“, gab es kein halten ...
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