1. Der Fremde Teil 10


    Datum: 08.10.2022, Kategorien: Hausfrauen

    ... Kerl ist einfach unmöglich.
    
    „Sie sollten nicht so einen Ton anschlagen. Neulich waren sie ganz anders.", er versucht bestimmender zu klingen. Ich runzele die Stirn. Neulich war ich anders? „Was soll das denn jetzt heißen?", frage ich und habe keine Ahnung, was der Kerl meint. Er strafft seinen Körper und ist um eine gerade Haltung bemüht. „Na die Tage. Da waren sie ganz unterwürfig.", bringt er heraus.
    
    Mein Hirn arbeitet auf Hochtouren, Das Hotel. Er weiß es!? Mir wird mit einem mal ganz schlecht. „Was soll das heißen? Was reden sie da?", will ich wissen. Er zögert kurz, „Na im Hotel. Mit Sergej. Da waren sie ganz brav.". Zack! Das hat gesessen. Mit großen Augen starre ich ihn an. Seine Worte sind durch mein Ohr bis zu meinem Gehirn vorgedrungen, aber sie ergeben gerade keinen Sinn.
    
    Ich bin total verunsichert und das scheint ihm Selbstvertrauen zu geben. „Donnerstag. Im Hotel. Da waren sie alles andere als frech.", höre ich seine Stimme wie durch Watte. Das kann nicht sein!. Nicht dieser Kerl. Wie ist das möglich? Stein war der Fremde, der mich in dem Hotelzimmer so hemmungslos genommen hat? Er war in mir? Er hat mich so geil und hemmungslos erlebt und genommen?
    
    Es ist ein Gefühl, als hätte man mir in den Magen geschlagen. Zumindest stelle ich es mir so vor. Tatsächlich hat mir noch niemand dort hin geschlagen. Meine Gesichtszüge scheinen total zu entgleisen. Jetzt bin ich es, die fassungslos ist. Mit großen Augen sehe ich ihn an. „Sie....sie sind ja verrückt. ...
    ... Ich weiß nicht was sie meinen.", bringe ich stammelnd raus. „Doch, sie wissen es ganz genau.", sagt er immer selbstsicherer. Diesmal wandert sein Blick nicht so schüchtern auf mein enges Top.
    
    „Lassen sie mich in Ruhe. Verschwinden sie.", bringe ich nur hilflos heraus und knalle die Tür zu. Mein Herz pocht mir bis zum Hals. Meine Gedanken überschlagen sich. Ich lehne mich an die Wohnungstür und rutsche daran herab. Auf dem Boden hockend kommen mir die Tränen erneut. Wie kann das sein? Herr Stein? Dieser Arsch war es, der mich in dem Billighotel in den siebten Himmel gebummst hat? Dieser biedere Kerl hat mich so erniedrigt und in so einer intimen Situation gehabt? Er war in mir?
    
    Das kann doch nicht wahr sein. Sergej und Jochen haben mich in meiner Wohnung genommen. Aber das war was anderes. Meinen Nachbarn kann ich nicht ausstehen. Dazu kommt, dass er immer hier ist. Hier in meiner Welt. Er kennt Peter. Er redet mit ihm. Er streitet mit ihm. Wie konnte das passieren?.
    
    Erst der Streit mit meinem Mann und jetzt das. Mit weichen Knien gehe ich zurück ins Wohnzimmer und nehme mit zittriger Hand mein Weinglas. Mit einem Zug leere ich es und versuche meine Gedanken zu ordnen. Ich wollte Sergej schreiben, dass ich die Nummer im Hotel noch einmal mit ihm erleben möchte. Aber jetzt? Es war mein Nachbar. Es war dieser Korintenkacker, der mich so geil genommen hat. Ich kann es einfach nicht fassen. Herr Stein hat mir gerade komplett den Boden unter den Füßen weggezogen.
    
    Meine ...
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