1. Mangel an Respekt


    Datum: 26.02.2019, Kategorien: Hausfrauen

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    Wütend verließ er das Tanzlokal. Er hatte ihr angedroht, dass er gehen würde, wenn sie mit diesem arroganten Schnösel tanzen würde. Sie hatte ihn offenbar nicht für voll genommen. Nun, er hielt sein Wort.
    
    Er war bereits seit fünfzehn Minuten mit einem Taxi auf dem Weg nach Hause, als sein Handy ihm einen Anruf seiner Frau Christel signalisierte. Er hatte für sie einen eigenen Klingelton auf seinem Telefon installiert, denn er wollte immer sofort wissen, ob sie es war, die ihn anrief. Er war sehr zornig und überlegte lange, ob er überhaupt den Anruf annehmen sollte. Wie hatte sie so schön gesagt? „Sie wäre selbst in der Lage zu entscheiden, was sie will. Niemand hätte das Recht, ihr vorzuschreiben, was sie zu tun oder zu lassen hätte." Und sie wollte mit diesem Typen tanzen, unabhängig davon, dass sie an diesem Abend und in diesem Tanzlokal ihren achtzehnten Hochzeitstag feierten und sie ihm alle Tänze versprochen hatte. Christel hatte sich entschieden, ihm die Stirn zu zeigen, ihm, ihrem Ehemann, und sich schützend vor einen fremden Typen gestellt. Aber wahrscheinlich war er nur ihm fremd, dachte er verbittert.
    
    Letztendlich wusste er, dass es keinen Sinn machte, zu schmollen. Also nahm er den Anruf seiner Frau entgegen. Das Gespräch war sehr unerfreulich. Dirk ging im Laufe der Konversation sogar so weit, dass er seiner Frau gestattete, anlässlich ihres Hochzeitstages mit diesem schleimigen Jüngling zu ficken. Er ...
    ... hätte kein Interesse mehr an ihr. Kurze Zeit später beendete er das Telefonat.
    
    Dirk ahnte schon seit einigen Monaten, dass sie mit ihrer Beziehung, mit ihrer Ehe an einem Scheideweg standen. Sie lebten eigentlich nur noch wie in einer Wohngemeinschaft zusammen, statt als Eheleute miteinander. Mit diesem Gedanken hielt das Taxi vor dem Wohnblock, in dem sie eine Mietwohnung bewohnten.
    
    Vor nicht einmal zwei Wochen
    
    Christel und ihre Freundin Sonja arbeiteten beide als Verkäuferin in einem Supermarkt. Sie achteten darauf, dass sie beide stets die gleiche Schicht hatten, denn sie hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, an ihrem freien Tag unter der Woche sich in einer der Studentenkneipen nahe der Ruhr-Universität Bochum zu treffen, um zu tratschen und über ihre Problemzonen, ihre Ehe, ihre Männer im Speziellen und auch im Allgemeinen sowie über Gott und die Welt zu reden und zu lästern.
    
    Ja, ja, die weiblichen Problemzonen. Beide Frauen waren Mitte 40 und natürlich hatten sie nicht mehr „die Haut einer Zwanzigjährigen". Dass sie aber eine deutlich weiblichere, und wenn sie es wollten, auch deutlich erotischere Ausstrahlung als die jungen Frauen hatten, wollten sie nicht glauben. Ihre Ehemänner sagten ihnen oft, wie toll und sexy sie doch aussehen würden. Doch sie taten dies ab mit dem Verweis, dass ihre Männer doch so etwas sagen müssten, da dies ihre „Stellenbeschreibung" vorgeben würde.
    
    Der eigentliche Grund aber, dass sie sich in einer Studentenkneipe trafen, war ...
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