1. Mangel an Respekt


    Datum: 26.02.2019, Kategorien: Hausfrauen

    ... meinem Leben werden und ich wieder die Pole Position in deinem Leben innehaben. Ich sage, wir schaffen das. Was meinst du?"
    
    Christel weinte wieder, aber dieses Mal vor Glück, als sie ihm bestätigte, dass sie mit ihm liebend gerne „in seinem Windschatten durchs Leben fahren" würde. „Komm doch bitte schnell nach Hause", flehte sie ihn an. „Ich vermisse dich so sehr."
    
    Dirk antwortete auf diese Bitte, dass er heute Abend noch zu ihr kommen würde, dämpfte aber die aufkommende Euphorie, als er meinte, dass sie noch viele Gespräche vor sich hätten, bis er ihr wieder uneingeschränkt vertrauen könne.
    
    Epilog
    
    Eigentlich hatte Dirk in einem ersten Impuls vorgehabt, sich von seiner untreuen Ehefrau scheiden zu lassen. Doch er war Realist genug zu wissen, dass sie sich eine Scheidung einfach nicht leisten konnten, wollten sie nicht den Lebensstandard, den sie sich hart erarbeitet hatten, auch wenn er noch so bescheiden war, aufgeben. Sie beide kämen, wenn sie nach einer Scheidung auf sich selbst gestellt wären, finanziell gerade so über die Runden, ohne irgendwelche Extras.
    
    Beide zusammen kamen auf ein monatliches Bruttogehalt von 5.000 Euro. Davon blieben dann nach Steuern, Krankenkasse etc. netto rund 3.500 Euro übrig. Eigentlich nicht schlecht. Zog man allerdings die üblichen Lebenshaltungskosten wie z.B. Miete, Mietnebenkosten, Benzin, Reparaturen, Auto-Rücklage, Lebensmittel, Nahverkehr, Kleidung, Friseur und so weiter davon ...
    ... ab, dann blieb für Luxus nicht viel übrig, insbesondere, da sie noch ein paar Euro monatlich für ihre Altersvorsorge zurücklegen und einmal im Jahr einen Urlaub antreten wollten.
    
    Vielleicht aus den finanziellen Zwängen heraus, vielleicht aus Liebe, vielleicht aus beidem, arrangierten sich Dirk und Christel im Laufe der nächsten Monate wieder. Sie wussten, was sie aneinander hatten und eigentlich liebten sie sich auch. Beide gaben sich viel Mühe, ihre Liebe, ihre Ehe wieder zu beleben und die kleinen Freuden des Lebens zu genießen. Endlich sprachen sie auch wieder offen über ihre sexuellen Wünsche und versuchten, durch deren Realisierung ein wenig Pep in ihr Leben zu bringen. Eines ihrer Rollenspiele war der Besuch in einem Pärchen-Club. Sie spielten es so intensiv, dass sie sogar in Erwägung zogen, irgendwann einmal ein entsprechendes Etablissement real zu betreten. Allerdings verließ Christel der Mut es auch zu tun, nachdem Dirk einen solchen Besuch mal konkret vorbereitet hatte. Aber beide waren nach Lippenbekenntnissen weiterhin gewillt, es mal auszuprobieren, des gemeinsamen Abenteuers wegen. Nur wann, wussten sie noch nicht.
    
    Dirk war damit einverstanden, dass seine Frau ihr wöchentliches Treffen mit ihrer besten Freundin wieder aufnahm. Schließlich hatte Sonja nicht unerheblich zur Versöhnung beigetragen. Die beiden Frauen vermieden es allerdings, sich in Studentenkneipen zu treffen.
    
    Florian war kein Thema mehr.
    
    Ende 
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