1. Mangel an Respekt


    Datum: 26.02.2019, Kategorien: Hausfrauen

    ... Gesichtsausdruck hatte sie immer noch vor Augen. Die Krönung war dann noch, dass sie abends wirklich Kopfschmerzen hatte, und ihn mit dieser Ausrede auf ein unbestimmtes Später vertröstete.
    
    Florian, ja der war spontan, und er hatte sie mit seiner bestimmenden Art inspiriert, ein Abenteuer mit ihm zu beginnen. Zwar hatte er das mögliche Ziel dieses Abenteuers, von ihm gefickt zu werden, vorweggenommen, aber sie könnte ja versuchen, ihn ein wenig besser kennenzulernen, ganz harmlos mit ihm zu plaudern, vielleicht ein wenig mit ihm zu flirten, ein paar Küsse, ein paar Streicheleinheiten, einfach nur ein wenig Spaß haben. Natürlich würde sie mit Florian nicht noch einmal vögeln. Dessen war sie sich sicher. Sie beschloss, ihn anzurufen. „Mal schauen, was sich ergibt", dachte sie. Aber zunächst musste klar sein, dass er sie nicht infiziert hatte.
    
    Beim Frühstück besprach Christel mit ihrem Mann, wie sie ihren Hochzeitstag feiern könnten. „Was hältst du davon, mein Schatz, wenn nur wir beide unseren Hochzeitstag in einem Tanzlokal feiern. Nur wir beide, keine Gäste. Wir schwofen die ganze Nacht und haben viel Spaß miteinander. Ich schenke dir all meine Tänze. Und vielleicht ergibt sich ja die Gelegenheit, Dürers Hasen die Ehre zu erweisen, wenn du weißt, was ich meine." Dabei schaute sie ihm direkt in die Augen und lächelte verführerisch. „Komm, sag schon ja."
    
    „Du erstaunst mich", begann Dirk nach einigen Sekunden auf den Vorschlag seiner Frau zu reagieren. „Ich habe ...
    ... wirklich alle Tänze? Dann bin ich dabei", strahlte er sie an. „Wir gehen ins Starlight, da waren wir früher schon einige Male. Wenn ich einen Wunsch äußern darf, möchte ich, dass du dich sexy anziehst. Schließlich will ich mit meiner schönen Frau angeben."
    
    Nachdem Dirk zur Arbeit gefahren war, rief Christel die Personalabteilung an und meldete sich bis kommenden Montag krank. Dank Corona brauchte sie auch nicht persönlich bei ihrem Hausarzt zu erscheinen, um von ihm die Krankschreibung zu erhalten. Auch dies würde sie telefonisch erledigen.
    
    Kurz nach Öffnung des Gesundheitsamtes um 10 Uhr besprach sie mit einer Ärztin ihren Wunsch nach einem anonymen HIV-Test. Ungläubig musste sie erfahren, dass zwischen der letzten Risikosituation und dem Test mindestens sechs Wochen vergangen sein sollten. Ansonsten wäre das Testergebnis wenig aussagekräftig. Sie war wütend auf Florian, dem sie die Schuld für ihr Dilemma gab. Wie sollte sie ihrem Mann erklären, dass er sechs Wochen lang auf Sex mit ihr zu verzichten hatte. Er würde bestimmt misstrauisch werden, und sie würden sich streiten. Um den Konflikt zu beenden - sie stritt sich nicht gerne - würde sie ihm wahrscheinlich alles beichten. Christel war sich nicht sicher, wie diese Beichte für sie ausgehen würde. Sie bezweifelte, dass Dirk ihren Quickie mit Florian einfach so hinnehmen würde. Sie ging eher davon aus, dass das ihre Ehe zerstören würde.
    
    Dieser beschissene Florian, dieser Macho, dieser Pavian! Er hätte doch einfach nur ...
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