#047-JACAKA-Rentnerleben 15
Datum: 18.10.2022,
Kategorien:
Hausfrauen
... ich arbeitslos." Dann legte er auf.
20 Minuten später hielt er mit seinem klapprigen Uralt-VW vor unserem Hoftor und ich ließ ihn herein. Im Haus begrüßte er die Frauen mit einem herzlichen Lachen und legte die alten und die neuen Auswertungen nebeneinander auf den Küchentisch. „Dies ist die neue Auswertung von Carmina," sagte er theatralisch. „Und die andere Auswertung gehört irgendjemanden, nur nicht Dir, Carmina. Es handelt sich eindeutig um eine Verwechslung. Das kann natürlich einmal passieren, aber einem Hausarzt sollte so etwas auffallen. Diese Werte können bei Dir einfach nicht stimmen."
Carmina fiel dem Doc um den Hals und drückte ihm einen dicken Kuss auf seine Lippen. „Das war das frühe Aufstehen wert," sagte der nur darauf. „Sagst Du Deiner Ärztin Bescheid, oder soll ich die Kollegin informieren," wollte Doc Holiday wissen. „Mach Du das bitte," meinte Carmina, „ich will mit der nichts mehr zu tun haben. Übrigens, ich brauche einen neuen Hausarzt."
Wir frühstückten ausgiebig und Carmina hatte merklich ihre Meinung über den Arzt geändert. Und als er ihr empfahl, eine zwei- oder dreiwöchige Auszeit in einer Kurklinik zu nehmen, war sie nicht abgeneigt. „Ich empfehle Dir einen Aufenthalt in einem Sanatorium in der Nähe von Salamanca. Das wird Deine Krankenversicherung bestimmt nicht bezahlen, aber es ist die einzige Klinik, die ich kenne, wo der Patient und sein Doktor ein Mitspracherecht haben. Du bist nicht wirklich krank, aber Du brauchst von allem, ...
... was Dich hier begleitet, Abstand. Vom Hotel sowieso, aber auch von den Beiden hier." Und dabei zeigte er auf uns.
„Du wirst da Sport treiben, Du wirst da ein paar Kilo verlieren, Du wirst vielleicht danach Deine Ernährung ein bisschen umstellen. Gleichzeitig verschreibe ich Dir aber, jeden Tag zum Abendessen einen viertel Liter Rotwein zu trinken. Ich empfehle Dir, keinen Besuch zu empfangen. Und kein Telefon. Wenn Deine Sehnsucht und Deine körperlichen Gelüste auf die Beiden zu groß werden, lege Dich ins Bett, spiele an Dir herum, denke an sie und mache es Dir selbst."
Carmina schaute uns verlegen an. „Meint Ihr, ich sollte das machen? Zwei Wochen ohne Euch?" Wir bestärkten sie in ihrem Entschluss, der eigentlich schon feststand. „Soll ich mich um alles kümmern?", fragte Doc Holiday. Carmina nickte.
*
„Morgen geht es für Carmina los," sagte meine Frau zwei Wochen später zu mir. „Möchtest Du sie vor ihrer Abreise noch einmal so richtig verwöhnen." Ich nickte ihr nur zu. „Also ich meine: Sie ganz allein, ohne mich, so richtig verwöhnen, mit allem Drum und Dran." -- „Und was machst Du in der Zwischenzeit," wollte ich von ihr wissen? -- „Ich fahre nach Palma und suche ein passendes Abschiedsgeschenk für sie aus." Gegen 14 Uhr verabschiedete sich Jasmin von uns und ließ uns allein. Ich brachte sie noch zu ihrem Wagen und küsste sie zärtlich. „Du darfst Dich ruhig verausgaben," lachte sie mir zu, als die Autotür ins Schloss fiel.
Ich ging zurück ins Haus und suchte ...