1. Claudia - Meine Jugendliebe


    Datum: 21.10.2022, Kategorien: Transen

    ... irgendwas» in mich und hielt dem Lakaien hinter der Bar das leere Glas auffordernd hin. Er lächelte und goss nach. Das zweite Glas leerte ich ebenfalls in einem Zug.
    
    «Den Frust 'runter spülen geht nie gut aus», vernahm ich eine Stimme hinter mir.
    
    «Ah, Caro -- immer noch in bester Laune», lächelte ich süß zurück.
    
    «Carolina».
    
    «Ja verdammt, ich hab's begriffen, jetzt lass mal gut sein».
    
    «Frieden auf Erden. Komm mit, wir setzen uns in den Wintergarten, da können wir ungestört reden».
    
    Woher wusste sie, dass es hier einen Wintergarten gab?
    
    Ich ließ mein Glas nochmals auffüllen, überlegte einen Moment und beschloss, mir einen Kühler mitsamt Champagner-Flasche unter den Nagel zu reißen. Falls Caro mir allzu sehr auf die Nerven gehen sollte, würde ich mir einfach die Birne mit teurem Champagner füllen.
    
    Caro ging vor; mein Scanner-Blick glitt über ihren Rücken und Po. Keine Spur mehr von dem Teenager-Speck, den sie vor 20 Jahren mit sich getragen hatte: aufrechte Körperhaltung, eleganter und sportlicher Gang; kurzum eine Augenweide.
    
    «Was ist Dein verdammtes Problem?», wollte ich wissen als wir zusammen auf dem weichen Ledersofa saßen.
    
    Sie zögerte. Ich wartete.
    
    «Du hast keine Ahnung».
    
    «Von 'was denn?».
    
    «Ich war damals dick, hässlich und hatte keine reichen Eltern - stell Dir 'mal vor, wie ich auf der Privatschule andauernd gemobbt wurde. Nur Claudia hielt immer zu mir, so wurden und blieben wir beste Freundinnen».
    
    «Ja, ich erinnere mich dunkel, ...
    ... aber das ist gefühlte zwei Jahrzehnte her...»
    
    «Und Du Arsch hast mich sitzen gelassen».
    
    «Was .... spinnst Du. Wir waren gar nie zusammen. Nachdem Claudia und ich Schluss gemacht hatten, haben Du und ich uns ebenfalls aus den Augen verloren ...... bis heute Abend».
    
    «Du hast es wirklich nicht gemerkt... ich war sooooo verliebt in Dich und hatte gehofft, Claudias Erbe anzutreten. Und Du Holzklotz hast mich einfach ignoriert.»
    
    «Mit ging die Trennung von Claudia damals ziemlich nah. Ich hatte keine Lust, weiter in ihrem sozialen Zirkel zu verkehren. Das begreifst Du sicher?».
    
    Carolina war eine bezaubernde Frau geworden. Sicher einen Versuch wert.
    
    «Was machst Du beruflich?», wechselte ich das Thema.
    
    «Craniosacral Therapeutin mit eigener Praxis».
    
    Das erklärte, wieso einige Schrauben in ihrem Cranium locker waren. Wahrscheinlich war sie die erste, einzige und beste Kundin in ihrer eigenen Praxis.
    
    «Du passt nicht wirklich an diese Party».
    
    «Du auch nicht, als arbeitsloser Berater», schnippte sie zurück.
    
    «Dann lass uns runter in die Stadt gehen».
    
    «Nicht nötig, wir können uns die oberste Etage verziehen. Da sind wir ungestört».
    
    «Du kennst Dich gut aus in dem Haus.»
    
    «Ich bin Claudias einzige wirkliche Freundin. Ohne mich stürzte sie noch viel mehr ab. Wenigstens habe ich sie vom Koks und dem anderen Scheiß 'runtergebracht. Jetzt noch den Alkohol loswerden, dann ist alles gut».
    
    Caro stieg die Treppe vor mir hoch. Natürlich haftete mein Blick auf ...
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