1. Livias Lustblättchen


    Datum: 28.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... angesichts meiner körperlichen Unterlegenheit kläglich gescheitert war, hatte ich meinen Instinkten freien Lauf gelassen und lauthals, sodass es die halbe Redaktion hatte hören müssen, gebrüllt: „Lassen Sie mich auf der Stelle los!" Noch ehe er seine Griffel hatte von mir nehmen können, war plötzlich die Bürotür aufgeplatzt und Konstanze, die Empfangsdame, hatte mit fassungsloser Miene vor uns gestanden.
    
    Erst als mein Chef erkannt hatte, wie ungünstig diese Szenerie hatte aussehen müssen, war er dazu im Stande gewesen, sein Hirn einzuschalten und endlich von mir abzulassen. Als wäre die Situation nicht mehr als offensichtlich gewesen, hatte er sich daraufhin wütend an die Empfangsdame gewandt, indem er sie angeranzt hatte, dass geschlossene Türen dafür da wären, um vorher anzuklopfen und wir uns mitten in einem vertraulichen Mitarbeitergespräch befunden hätten. Doch Konstanze, die eigentlich sonst eher ruhig und unscheinbar auftrat, hatte sich keineswegs einschüchtern lassen und mit ungewohnt autoritärer Stimme von sich gegeben: "Nachdem was ich hier gesehen und im Übrigen auch gehört habe, da ich schon einige Zeit vor Ihrem Büro gewartet habe, weil ich mir eigentlich eine Unterschrift für ein Bestellformular bei Ihnen abholen wollte, bin ich der festen Überzeugung, dass es sich hierbei keineswegs um eine Art von Mitarbeitergespräch gehandelt hat, welches im Sinne von Frau Reichhardt abgelaufen ist."
    
    Daraufhin hatte mein Chef bissig geantwortet: „Ich weiß ja nicht, ...
    ... was Sie gehört oder gesehen haben wollen, aber ich rate Ihnen eindringlich dazu, Ihre scheinbar gestörte Wahrnehmung noch einmal zu überprüfen, wenn Ihnen Ihr Job lieb ist. Und in Anbetracht dessen, dass Frau Reichhardt mit Sicherheit ebenfalls an ihrer Weiterbeschäftigung bei uns gelegen ist, kann Sie Ihnen sicherlich bestätigen, dass alles in bester Ordnung ist. Das macht sich als aufstrebender Berufseinsteiger mit wahrem Talent nämlich alles andere als gut im Lebenslauf, wenn man nach ein paar Monaten schon wieder die Segel bei seinem Arbeitgeber streichen muss. Vor allem wenn es sich um eine Stelle handelt, für die viele andere Journalisten alles tun würden." Wir hatten ihn beide für einen Moment einfach nur fassungslos angestarrt. Dann hatte die Empfangsdame mich behutsam am Arm gepackt, mich mit aus dem Büro gelotst und erwidert:
    
    „Kommen Sie, Frau Reichhardt. Das muss sich niemand von uns beiden bieten lassen und das wird auch seine Konsequenzen haben. Ich für meinen Teil lasse mir jedenfalls nicht mit der Kündigung drohen. Wenn es nicht dieser Arbeitgeber ist, dann eben ein anderer. Es geht immer irgendwie weiter, aber auf so etwas kann man getrost verzichten!" Konstanze war ein sehr mütterlicher Typ Frau gewesen, die sich nach dieser Aktion sehr um mich gekümmert hatte. Auch wenn ich das natürlich als sehr löblich empfunden hatte, wäre es nicht nötig gewesen, da ich nicht eingeschüchtert, verängstigt oder gar traumatisiert gewesen war, sondern einfach nur eine ...
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