1. Livias Lustblättchen


    Datum: 28.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... unsicheres Schweigen, weil wir uns so lange nicht gesehen hatten. Er machte es einem wirklich einfach, sich von Beginn an locker und wohlzufühlen, fast so als wäre es gerade erst gestern gewesen, dass wir näher miteinander zu tun gehabt und vor allem das Bett geteilt hatten. Wir führten erst ein bisschen Smalltalk, brachten uns dann auf den neuesten Stand der Dinge, indem wir beide über unsere groben Ereignisse der letzten fünf Jahre berichteten, bestellten ein paar Snacks und tauchten dann, ein paar Drinks später, als die Zungen noch gelockerter waren, in eine ganz andere Welt ab, als wir wie zwei Nostalgiker unsere gemeinsamen erotischen Erlebnisse noch einmal Revue passieren ließen. Es war, als wären wir allein im Raum, so sehr rückte alles um uns herum, einschließlich der vielen anderen Gäste, vollkommen in den Hintergrund.
    
    Auch das war typisch im Umgang mit Domenico. Er hatte es einfach raus, einen mit seiner euphorischen, lebensfrohen und unbekümmerten Art in seinen Bann zu ziehen. Eine ganze Zeit lang hatte ich sogar vergessen, warum ich ursprünglich den Weg in die Bar angetreten hatte. Als mein Gegenüber sich dann mal eben in Richtung der Herrentoilette aufmachte und ich einen Moment für mich hatte, um das unerwartete Aufeinandertreffen mit ihm auf mich wirken zu lassen, fiel mir, als ich meinen Blick geistesabwesend ein wenig durch den Raum wandern ließ, plötzlich auch wieder ein, welchen Verlauf mein Abend genommen hatte, bevor die Situation mit Domenico und ...
    ... dem mysteriösen Drink aufgekommen war.
    
    Mein flüchtiger Flirt mit dem Mann am gegenüberliegenden Tisch auf der anderen Seite des Raumes schoss mir mit einem Mal wieder in den Kopf. Automatisch suchten meine Augen seinen Sitzplatz auf. Dort spielte sich genau in diesem Moment eine leicht irritierende Szene ab. Er saß nach wie vor allein am Tisch, hatte jedoch trotzdem auf einmal Gesellschaft bekommen. Neben seinem Tisch stand mit ein bisschen Entfernung eine junge Frau, ich schätzte sie auf höchstens 20, die von einem Tisch voller Studentinnen ein paar Meter weiter aufgestanden war und sich so in seinem Blickfeld platziert hatte, dass er auf jeden Fall Notiz von ihren langen Beinen, der schmalen Figur und den blonden langen Haaren nehmen konnte.
    
    Ich hatte, während wir über die Entfernung miteinander gestikuliert hatten, schon festgestellt, dass das aufreizend gekleidete Mädchen mehrfach mit einem extrovertierten Hüftschwung und wackelndem Hintern, wie in einem alten Pussycat Dolls Musikvideo, an ihm vorbeigestiefelt war, während ihre Freundinnen lautstark glucksten, tuschelten und sie regelrecht anzufeuern schienen. Manche der umliegenden Gäste hatten sich daraufhin instinktiv in ihre Richtung umgesehen. Eine Form der Aufmerksamkeit, die das Mädel mehr als offensichtlich genoss. Zuerst hatte ich es, auch wenn es mir etwas eigenartig vorgekommen war, wie oft die Studentin die Toilette hatte aufsuchen müssen, noch für reinen Zufall gehalten und im zweiten Moment gedacht, sie ...
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