1. Livias Lustblättchen


    Datum: 28.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... der Nase herumgeführt, peinlich berührt und direkt schon wieder ein wenig provoziert, kam jedoch selbst nicht dagegen an, plötzlich ebenfalls eine gewisse Belustigung zu verspüren, da die Situation objektiv betrachtet (und wenn man nicht gerade das Individuum war, welches den Kern des Spottes darstellte), natürlich zum Schreien komisch war. Folglich konnte ich ihm nicht mal wirklich böse sein, sondern schüttelte, als ich aus meiner Starre der Perplexität wieder erwacht war, lachend den Kopf und prostete ihm mit meinem von ihm spendierten Daiquiri zu. Diese Geste deutete er sodann als Einladung, sodass er sich noch seine lachanfallsbedingten Tränen aus den Augen rieb, schwungvoll von seinem Barhocker hüpfte und dann mit einem warmen Lächeln auf mich zusteuerte. Die Art, wie er mich ansah und dass dabei ganz klar herüberkam, dass ich nach wie vor, selbst nach den fünf Jahren, die wir uns nun nicht gesehen hatten, eine reizvolle Wirkung auf ihn hatte, löste bei mir einen heftigen, fast schon erwartungsfrohen Pulsschlag und ein angenehmes Kribbeln in meiner Unterleibgegend aus. Ich konnte nichts dagegen machen.
    
    Als er an meinem Tisch angekommen war, stand ich instinktiv auf und ehe ich die Gelegenheit hatte, darüber nachzudenken, welche Art der Begrüßung zwischen uns am angebrachtesten wäre, nahm er mir die Entscheidung ab, indem er meine Hände griff, seine darin verschränkte, mich mit einem kräftigen Ruck an sich zog und dann, als wäre es eine absolute ...
    ... Selbstverständlichkeit, mein Gesicht sanft in seine Hände nahm, mich einen kurzen Moment mit einem regelrechten Flackern in den Augen ansah, ehe er mir einen leidenschaftlichen Kuss aufdrückte, der augenblicklich mein Blut zum kochen brachte und ich gar nicht anders konnte, als diesen, nicht weniger begierig, zu erwidern. Zwei Dinge standen in diesem Moment fest: 1. Seine Freude über unser Wiedersehen war absolut authentisch und 2. Dieser Abend würde definitiv in eine ganz andere, aufregende und herrlich geile Richtung verlaufen, als ich es mir zu Hause in meiner Badewanne ausgemalt hatte. Und vermutlich hätte mir insbesondere an diesem speziellen Tag nichts Besseres passieren können.
    
    Denn ein angestrengtes Nachdenken hinsichtlich meines beruflichen weiteren Vorgehens und das frustrierte Sinnieren über meine prekäre Lage, waren ab diesem Augenblick ausgeschlossen. Stattdessen würde ich mich entspannen, nur noch von meinen Instinkten leiten lassen und auf alle Fälle in eine andere Welt abtauchen, in der die sonstige Realität meines Alltagslebens einfach nicht vorkam. So war, ist, und würde es mit Domenico immer sein. Er sog einen regelrecht auf und wenn er mit einem fertig war und man wieder ‚ausgespuckt' wurde, wusste man nicht mehr, wo einem der Kopf stand, was da eigentlich gerade alles geschehen war und fühlte sich dennoch einfach nur großartig. Als wir uns wieder voneinander lösten, setzten wir uns und begaben uns augenblicklich in ein angeregtes Gespräch.
    
    Es gab kein unangenehmes, ...
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