1. Begierde: Never fuck the company (Teil 1)


    Datum: 20.11.2022, Kategorien: Verführung

    ... Gefühl haben, etwas Sinnvolles getan zu haben. Wenn ich aber ehrlich zu mir selbst bin, klappt das oft nur mittelmäßig. Kurz: ich mag es solide. Und kann damit meinen Lebensunterhalt ganz gut bestreiten.
    
    Meine Beziehung hält schon seit zwanzig Jahren. Nach mehr als zehn Jahren wilder Ehe haben wir geheiratet. Das sind dann jetzt auch schon wieder neun Jahre. Wie die Zeit vergeht. Annette ist meine große Liebe. Zumindest was sie das früher. Wir haben uns im Gymnasium in Hamburg kennengelernt. In der sechsten Klasse. Wir konnten uns vom ersten Tag an gut leiden. Sie war immer die Schüchternheit in Person. Das ist sie bis heute. Aber sie ist auch einer der nettesten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Ich respektiere sie. Zudem ist sie eine tolle Mutter.
    
    Ich bin ein treuer Ehemann. Ich würde mich aber beim besten Willen nicht als prüde bezeichnen. Ich erfreue mich an schönen Frauen. Ich flirte hin und wieder, wenn ich allein unterwegs bin. Ich lote dabei gern Grenzen aus. Man glaubt gar nicht, was auf Konferenzen oder Messen alles möglich ist, wenn man es nur zulassen würde. In manchen Situation grenzte es nahezu an ein Wunder, dass ich nicht mit einer Flirtbekanntschaft im Hotelbett oder auf dem Rücksitz gelandet bin. Bei manchen bereue ich das im Nachhinein, sie gehen mir nicht aus dem Kopf. Ich hätte mir mit einigen mehr als nur Flirt und sogar mehr als nur Sex vorstellen können. Aber dazu habe ich es nie kommen lassen. Ich hatte tatsächlich nie eine Affaire. Ich ...
    ... habe immer die Kontrolle behalten.
    
    Neue Mitarbeiter
    
    An diesem Montag im Januar also ist in der Bank alles wie immer. Der übliche Projektwahnsinn in einem Großunternehmen. Ich bereite Berichte vor, die am Mittwoch dem Top Management präsentiert werden müssen. Natürlich sind es positive Berichte. Es ist wichtig, dass die Projektampel immer grün, in schlimmen Fällen notfalls mal gelb ist. Korrektur: "amber" muss es heißen. Schließlich spricht man auf Managementebene englisch. Meist schlechtes Englisch. Aber das weiss ja draußen niemand. Wichtig ist jedenfalls, dass die Projektampel niemals rot zeigt. Rot bedeutet, wir können ein Problem nicht selbst und ohne Managementunterstützung lösen. Und das hieße dann wiederum, dass wir unfähig sind, unseren Job zu machen und damit überflüssig.
    
    Alex sitzt am Schreibtisch mir gegenüber. Er tüftelt an einer neuen Version seines Anforderungsdokuments für den Hardwarelieferanten.
    
    "Was für ein Scheiss!" flucht er laut. "Die liefern ihr Zeug an die verschiedensten Banken. Aber es entspricht nicht im Ansatz den gängigen Sicherheitsstandards. Verschlüsselung wie vor zehn Jahren. Ist mir ein Rätsel, wie das gehen soll. Ich meine, wir sind eine Bank! Ich kann das hier echt nicht gebrauchen."
    
    Ich blicke hoch. Ich war gerade mitten im Flow - völlig in meine Berichte vertieft. Jetzt bin ich raus. "Lass uns essen gehen", schlage ich vor. "Kantine?" schaut er mich fragend an. Ich schüttle den Kopf. "Nein, ich brauche jetzt was Anständiges. ...
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