Süchtig 03
Datum: 18.01.2023,
Kategorien:
Hausfrauen
... wie mein Mann Frau Gashlikova ansieht. Er starrt ständig auf den hellen Haarflaum an ihrem schmalen Nacken, fragt nach Belanglosigkeiten, wie die Gründen für ihre guten Deutschkenntnisse, und lehnt sich dabei scheinbar zufällig ein wenig nach vorne, um einen Blick auf die Beine erhaschen zu können.
Es ist ein absolut unwürdiges Theater!
Feodor Gashlikov ist unsere große Hoffnung. Ein Geschäftspartner hat den Kontakt hergestellt und - vorerst nur über Mail - ist der Plan konkretisiert worden, er könnte für umgerechnet vierhunderttausend Dollar eine Beteiligung an unserer Firma übernehmen. Diese Finanzspritze wird uns dringend notwendige Investitionen ermöglichen und darüber hinaus den Markt im Osten öffnen. Und sie bietet die letzte Möglichkeit, das Überleben des Unternehmens gewährleisten, das meine persönliche Zukunft sicherstellt! Eine Scheidung wird ohne finanzielle Absicherung nicht möglich sein.
Wir halten vor einem, schon von außen luxuriös wirkendem Hotel. Es unterscheidet sich von den rundum liegenden Gebäuden durch Architektur und Ausstattung wie Schloss Neuschwanstein von einem Plattenbau.
Wir steigen ziemlich beeindruckt aus, Inga Gashlikova bezahlt den Taxifahrer und ich fühle jetzt schon die ungewohnte Kälte in meinem Gesicht.
„Wow!" sagt Franz und scheint von dem Gebäude ähnlich überwältigt zu sein wie von unserer Gastgeberin.
„Bitte kommen sie weiter!" meint sie, während zwei Angestellte unsere beiden Koffer auf einen kleinen Rollwagen ...
... verladen. „Meine Mann erwartet sie schon!"
Ich habe immer schon eine gute Menschenkenntnis besessen. Der erste Eindruck hat mich noch selten enttäuscht!
Feodor Gashlikov ist vollkommen anders als ich ihn mir vorgestellt habe!
Meine Erwartung war ein gesetzter Geschäftsmann, vielleicht in unserem Alter, mit dem etwas raubeinigen Auftreten des typischen Osteuropäers.
Unser möglicher Geschäftspartner hingegen ist bestimmt noch keine Vierzig und er sieht aus wie der Anführer einer Rockerbande, den man in einen maßgeschneiderten Seidenanzug gezwängt hat. Ein Glatzkopf mit kantigem Gesicht, hellgrauen Augen und einem Tattoo, das am Hals bis über den perfekt sitzenden Hemdkragen hinausreicht. Er ist nicht besonders groß, bullig und bestimmt strotzt er vor Muskeln.
„Meine Name Feodor Gashlikov!" Es bestätigt sich sofort, dass wir auf Ingas Übersetzungsdienste angewiesen sind. „Säääähhr schönen Willkommen in Rassia!"
„Bitte checken sie ein und beziehen ihr Zimmer!" sagt Inga. „Dann lädt Herr Gashlikov zum Abendessen ein."
Ich finde es amüsant, dass sie ihren Ehemann manchmal auf diese Art, mit seinem Familiennamen, benennt.
Das Zimmer ist eigentlich eine Suite. Im Badezimmer gibt es einen Whirlpool und alle Armaturen schimmern in kitschigem Gold. Wir verfügen über einen eigenen Schrankraum mit zehn Mal so viel Platz als unsere Kleidung benötigt und vom Balkon hat man einen wunderschönen Ausblick über die nächtliche Stadt.
„Bezahlt er das?" frage ich meinen Mann, ...