Süchtig 03
Datum: 18.01.2023,
Kategorien:
Hausfrauen
... nachdem der dem Pagen, der uns das Gepäck nicht selbst nehmen ließ, Trinkgeld gegeben hat. „Das hier muss ja ein kleines Vermögen kosten!"
„Er hat darauf bestanden für das Hotel aufzukommen. Sonst wären wir nicht hier untergebracht!"
Das Abendessen gestaltet sich so, wie die Exklusivität des Hotels vermuten lässt. Ein prunkvoll gedeckter Tisch, unzählige, um uns herumschwirrende Kellner und Abendgarderobe wie man sie zuhause nur auf wirklich feierlichen Veranstaltungen trägt.
Franz hatte wenigstens Sakko und Krawatte dabei, ich nur ein ziemlich schlichtes Kleid aus dunkelbrauner Viskose. Als hätte die Gegenwart der attraktiven Russin nicht ausgereicht, komme ich mir jetzt wie ein Bauerntrampel vor.
„Heute möchten wir noch nicht über das Geschäft sprechen!" übersetzte Inga. „Sie sollen zuerst .... wie sagt man? ... ankommen."
Feodor Gashlikov gibt sich sichtlich Mühe, den perfekten Gastgeber zu spielen. Er richtet in seinem mehr schlechten als rechten Deutsch ein paar Höflichkeitsfloskeln direkt an uns, lässt sich dann meist aber doch von Inga unterstützen.
Ich empfinde es als unhöflich, dass sich die beiden relativ oft in ihrer für uns unverständlichen Sprache unterhalten, dabei häufig lachen und schwer interpretierbare Blicke in die Richtung von mir und meinem Mann werfen. Haben sie sich uns auch anders vorgestellt? Falle ich in meinem dämlichen Kleid wirklich so aus dem Rahmen? Sehe ich neben Inga tatsächlich alt und unattraktiv aus?
Ich bin nicht ...
... unglücklich, dass dieses Beisammensein recht bald zu Ende geht und wir auf unser Zimmer können. Außerdem fühle ich mich hundemüde.
Ich dusche, krieche ins Bett und ahne, dass meine Abendlektüre (der letzte Roman von Ken Follett) heute nicht mehr viel Aufmerksamkeit erhalten wird.
Franz legt sich zu mir und plötzlich kann ich seine Hand auf meinem Schenkel fühlen.
Ich fahre hoch und er sieht mich wieder einmal treuherzig an.
„Unterstehe dich und fass mich noch einmal an!" pfauche ich aufgebracht.
„Dagmar ...!" er seufzt tief. „Wir können doch nicht ewig so weitermachen!"
„Ich bin hier weil ich die Firma retten will!" keife ich ihn an wie ein wütender Hofhund. „Ich bin noch deine Frau, weil mein Geld in dem Unternehmen steckt und weil meine Zukunft auf dem Spiel steht! Und weil ich die Kinder nicht vor den Kopf stoßen möchte!"
Ich habe meinen Ehemann vor knapp drei Monaten mit unserer jungen Buchhalterin erwischt! Das Bild ihrer auf dem Schreibtisch in die Luft gereckten Schenkel mit seinem nackten Hintern dazwischen hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt und taucht nach wie vor regelmäßig auf. Wie eine Narbe, die man nie wieder loswird!
Franz ist erst mein zweiter Mann gewesen. Ich denke, dass ich ein natürliches, vernünftiges Verhältnis zur Sexualität habe. Natürlich kann ich sie genießen, Erfüllung und Freude daran empfinden, weniger den körperlichen Aspekt als den seelischen. Das intime Zusammensein, dieses ganz private Tun mit meinem Mann, hat mir immer ...