1. Mein persönlicher „LifeChangingSex“


    Datum: 24.01.2023, Kategorien: Erstes Mal

    ... Ansätzen der Schlüsselbeine, zarte Konturen unter der blassen Haut. Doch der Anblick schien mir erotischer als sämtliche Internet-Pornos zusammengenommen.
    
    „Wie haben sie ihre Frau kennengelernt. Erzählen sie", sagte sie und schob den Block zur Seite, der vor ihr lag. So als wollte sie damit ausdrücken: Ja, es wäre professionell, ein Protokoll zu schreiben. Doch es ist wichtiger, dass ich mich ganz auf dich konzentriere, Ralf...
    
    „Äh -- das war im Frühjahr 2004", raffte ich meine Gedanken zusammen. „Lydia war in einen Autounfall verwickelt. Nicht so schlimm, alles nur Blechschaden. Ich war einer der ersten Helfer, der angehalten hatte. Der andere Fahrer, der Unfallverursacher, hatte ihr die Vorfahrt genommen. Aber als ich kam, da standen sie sich gegenüber und haben sich angeschrien, über die zerknitterten Motorhauben hinweg."
    
    Ich musste grinsen bei dieser Erinnerung. Ja, meine Lydia hatte damals ein herrliches Bild geboten. Zitternd vor Wut und sprühend vor Leben hatte sie einem Hünen Paroli geboten, der anderthalb Köpfe größer war als sie und dreimal so schwer.
    
    „Eine Ausnahmesituation also", nickte Delia.
    
    „Ziemlich." Ich rieb mir das Kinn. „Ich habe die Polizei angerufen. Die kam gleich darauf und hat die Sache übernommen und den Streit beendet. Lydia wollte sich bei mir nur bedanken. Doch dann hat sie angefangen zu zittern und zu weinen, als der Stress durchschlug. Daraus ist dann irgendwie... ich weiß auch nicht..."
    
    „Danke. Ich kann es mir lebhaft ...
    ... vorstellen." Meine Therapeutin blinzelte verständnisinnig. „Eine Jungfrau in Nöten und ihr tapferer Recke."
    
    „Na ja. Das mit der Jungfrau...?" Ich deutete ein schräges Grinsen an. „Lydia war damals 24, ich 29. Aber es stimmt schon. Unter normalen Umständen hätte ich mich wohl nicht getraut, sie anzusprechen."
    
    „Weil sie so hübsch war?" Delia legte den Kopf schräg. Ihre Augen verengten sich um eine Spur.
    
    „Äh -- nein." Ich räusperte mich und schlug den Blick nieder. „Ich meine, Lydia sah schon gut aus. Nicht hässlich, jedenfalls. Aber sie war keine Schönheit oder so. Einfach eine junge Frau. Der kritische Faktor war wohl eher ich. Meine Schüchternheit."
    
    „Sie kommen mir aber nicht übermäßig schüchtern vor, Herr Steganowski", wandte sie ein.
    
    „Nur, wenn Frauen im Spiel sind." Ich lächelte sie bemüht an und spürte Wärme auf meinen Wangen. Sie war auch eine Frau, und das wussten wir beide genau.
    
    „Ich verstehe." Sie maß mich mit einem langen Blick. Seltsamerweise fühlte sich das nicht so unbehaglich an wie sonst, wenn man sich durchschaut vorkommt.
    
    „Erzählen sie mir von ihrer Mutter", verlangte sie dann.
    
    „Jaja, ich weiß schon." Ich stieß ein humorloses Lachen aus. „Lydia und meine Mutter Valerie sind sich ziemlich ähnlich. Sowohl äußerlich als auch von ihrer Art her. Dominant, könnte man sagen. Zuhause hatte auch meine Mutter das Sagen. Mein Vater hat immer getan, was sie wollte. Fast immer, zumindest."
    
    „Würden sie sagen, sie und Lydia haben ihre Ehe ähnlich geführt ...
«12...91011...85»