1. Mein persönlicher „LifeChangingSex“


    Datum: 24.01.2023, Kategorien: Erstes Mal

    ... über die Kasse ab?"
    
    „Nein." Der Hauch eines Lächelns. „Meine Praxis ist noch jung, und ich bin auf das Geld nicht angewiesen. Ich habe mich dazu entschlossen, die ersten zwölf Klienten gratis zu beraten. Sie wären die Nummer zwölf."
    
    „Na, da habe ich aber Glück." Ich lachte unsicher. Ihr Lächeln vertiefte sich eine Spur. Gut -- das war ihre Marketingstrategie, um bekannt zu werden. Sie wirkte, ganz offensichtlich. Zufriedene Kunden wie Peter empfahlen sie weiter. Das würde ich sicher auch tun, wenn die Therapie funktionierte.
    
    „Sie sind hier, weil ihre Frau sie verlassen hat", sagte sie in einem angenehm neutralen Tonfall. So als ob sie aus einem Buch vorlesen würde. „Sie haben die Vorzeichen gespürt, sie aber verdrängt und gehofft, alles werde weitergehen wie immer. Genauer gesagt: Alles würde wieder werden wie früher. Sie beide waren jung und hoffnungsvoll und verliebt, und konnten nicht genug kriegen voneinander. Doch das verlor sich immer mehr. Sie wussten nicht, was sie gegen diese Erosion tun sollten."
    
    „Das ist... absolut korrekt", schluckte ich und starrte sie an. „Läuft so eine Sitzung nicht andersrum? Sollte nicht ich ihnen etwas aus meinem Leben erzählen?"
    
    Sie legte den Kopf leicht zurück und lachte. Der schönste Laut, den ich in meinem ganzen Leben gehört hatte. Hell und klar und mit der Andeutung eines geheimen Versprechens darin. Meine Hände krampften sich um die Seitenlehnen des altertümlichen Sitzmöbels.
    
    „Ich möchte nicht unbescheiden sein, ...
    ... Herr Steganowski." Ihre Augen glitzerten vor Amüsement. „Ich bin spezialisiert auf Fälle wie ihrer. Die Muster der Geschichten ähneln sich stark, auch wenn es durchaus individuelle Unterschiede gibt."
    
    „Dann wissen sie schon, wo mein Problem liegt?" Vage Unruhe erfüllte mich. Ich empfand es als erniedrigend, zu einer leicht durchschaubaren Gruppe von Versagern zu gehören.
    
    „Ungefähr." Sie beugte sich vor und sah mir voller Konzentration in die Augen. „Aber das ist nicht das Wesentliche. Viel wichtiger ist, dass sie selbst erkennen, wo ihr Problem liegt."
    
    „Deshalb bin ich ja hier, oder?" Ich konnte kaum atmen, wenn sie mich so ansah.
    
    „Sind sie das?" Sie neigte den Kopf, eine Geste voll feenhafter Anmut. „Wollen sie das wirklich wissen? Viele Menschen scheuen davor zurück."
    
    Ich riss mich von ihren Augen los und starrte auf meine Knie. Wollte ich es wissen? Sehr lange war ich ohne dieses Wissen ausgekommen, und auch nicht schlecht gefahren. Als Ingenieur hatte ich mich um Fragen der Technik gekümmert, nicht um die der Psyche. Doch Lydias Weggang hatte mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Den wollte ich zurück. Ich brauchte ihn!
    
    Ich blickte hoch, in ihr Gesicht. „Ich will es wissen", erklärte ich und gestattete mir, ein ganz klein wenig verloren zu gehen in diesen Augen von der Tiefe des Weltraums.
    
    „Gut." Sie nickte gemessen und beugte sich vor. Der Ausschnitt ihrer Bluse verschob sich ein wenig. Es war nichts zu sehen, außer ihrem schlanken Hals und den ...
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