Mein persönlicher „LifeChangingSex“
Datum: 24.01.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
... wie ihre Eltern?"
„Schon, irgendwie." Ich fühlte mich als Versager. Nichts dazugelernt, oder was? „Äh -- Sowas ist doch aber nicht ungewöhnlich, oder?"
„Absolut. Wir alle sind das Produkt unserer Umgebung."
An diesem Punkt sah Delia zum ersten Mal an mir vorbei. In eine unbestimmte Ferne. Ein feiner Sprung in der Oberfläche der wunderschönen, starken, selbstbestimmten Frau, die sie gab. Für einen Sekundenbruchteil.
„Wie haben sich ihre Eltern kennengerlernt?" Schon war sie zurück und wieder auf ihre Aufgabe konzentriert.
„Am 11. Juli 1968, in Pforzheim", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. „Am Vortag war ein heftiger Tornado durch die Stadt gezogen und hatte viele Häuser abgedeckt. Auch das von Valeries Familie war weg. Mein Vater war gerade in der Ausbildung zum Statiker und kam, um zu helfen. Da hat sie -- OH?!"
„Merken sie was?" Sie blinzelte mit einem feinen Lächeln.
„Eine Jungfrau in Nöten", schluckte ich.
„Exakt. Sehr interessant, anscheinend ein stabiles Muster. Die Männer ihrer Familie schaffen es nur in Krisen- oder Ausnahmesituationen, eine Frau kennenzulernen und eine Partnerin zu finden."
„So habe ich das noch nie betrachtet." Meine Achtung vor Delias professionellen Fähigkeiten stieg.
„Geht das noch weiter zurück? Wissen Sie, wie ihre Großeltern väterlicherseits zusammengekommen sind?"
„N-nein. Das war... in der Nachkriegszeit. ´47 oder ´48 oder so. Aber darüber weiß ich nichts. Meine Großeltern leben nicht ...
... mehr."
„Fragen sie ihren Vater", riet sie mir. „Vielleicht gibt es eine identifizierbare Ursache. Eine Ausgangssituation, oder ein bestimmtes Trauma. Das wäre nützlich, denn wenn man das kennt, ist es viel einfacher, das zu bearbeiten."
„Ein Trauma meines Großvaters soll über mein Leben bestimmen?" Ich schüttelte den Kopf. „Das kann ich mir nicht vorstellen."
„Was machen sie beruflich, Herr Steganowski." Die wunderschönen Augen ruhten auf mir wie ein Gewicht.
„Ich bin Bauingenieur. Spezialisiert auf Brücken und ähnliches."
„Wenn sie eine große Brücke planen, dann steht die doch auf Pfeilern, oder?"
„Üblicherweise ja."
„Und die Pfeiler stehen auf Fundamenten?"
„Natürlich."
„Gut. Dann stellen sie sich ihr Leben als die Brücke vor. Das ihrer Eltern sind die Pfeiler. Und das der Großeltern das Fundament."
Sie lehnte sich zurück. Ich schaffe es nicht, meine Augen davon abzuhalten, kurz auf ihren Busen zu rutschen. Ein wirklich hübscher Busen! Verdammt! Was ihr das wohl wieder über mein verkorkstes Innenleben verriet?
„Äh, ja, ich verstehe, was sie meinen", stotterte ich. „Aber was kann ich da jetzt noch tun? Eine Brücke, die auf maroden Pfeilern oder Fundamenten steht, würde man abreißen."
„Glücklicherweise sind Menschen etwas flexibler als Brücken." Sie deutete ein melancholisches Lächeln an. „Man kann Verstärkungseisen einziehen, um im Bild zu bleiben. Oder sich zusätzliche Pfeiler anbauen. Oder von mir aus auch einen Heißluftballon über die Brücke ...