Mein persönlicher „LifeChangingSex“
Datum: 24.01.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
... ist, doch am Ende hat er sich selbst den Kopf weggeschossen."
„Oh!" Ich konnte sie nur anglotzen. Fuck! Die Schrotflinte! Opa Heiner!
„Die komplette Familie duckte sich unter ihr." Ein Schauer rann ihr bei der Erinnerung durch den Leib, ich spürte ihre Finger erzittern. „Als der fünfte Ehemann starb, Dr. Josef Mickels, da war sie schon über 80 und hat danach alleine hier gewohnt, in der Villa. Bis vor vier Jahren, als sie ins Pflegeheim musste. Anfangs hat sie dort genauso gewütet und alle Pfleger unter ihre Kandare gebracht. Wir rechneten ständig damit, dass das Heim sie rauswirft, oder dass ihr jemand nachts ein Kissen aufs Gesicht drückt."
„Wow. Klingt ja echt krass."
„Krass?" Sie stieß ein Schnauben aus. „Einmal habe ich sie gefragt, warum sie das alles tut. Vor vielen Jahren, als sie ihren vierten Ehemann verstieß und ihre Anwälte ihm danach alles nahmen, was er hatte. Sie erklärte mir, ihre Urgroßoma sei noch eine russische Adlige gewesen und hätte Leibeigene besessen. Von ihr hätte sie schon als Kind gelernt, jeden als Leibeigenen zu behandeln, der sich so verhielt. Insbesondere jeden Mann."
„Verstehe."
Sie warf mir einen zweifelnden Blick zu, fuhr jedoch fort. „Vor zwei Wochen ist sie wie gesagt 100 Jahre alt geworden. Wir haben eine Feier für sie organisiert, im Heim. Wie sie es sich wünschte. Nein -- wie sie es verlangte. Am Vorabend war ich bei ihr, um die letzten Dinge zu besprechen. Sie hat wie immer gesprüht vor Energie und alle ...
... herumgescheucht, obwohl sie im Rollstuhl saß und sich kaum noch bewegen konnte. Sie hat gesagt: ´Jetzt habe ich sogar den Herrgott selbst bezwungen. Er hat nicht gewagt, mich vor dem 100. Geburtstag sterben zu lassen´. Und gelacht. Mir ist es eiskalt über den Rücken gelaufen."
„Puh."
„Aber dann, in der Nacht vor ihrem Geburtstag, da muss etwas geschehen sein." Romy beachtete mich nicht, sie sprach zu sich selbst. „Wir wissen nicht, was. Auf der Feier selbst war sie ... anders. Ganz still. In sich gekehrt. Sie hat nicht viel gesagt, aber sie hat wohl erkannt, was sie in ihrem Leben alles angerichtet hat. Vor allem im Leben ihrer zwölf Männer. Sie bereute es sogar, schien uns. Aber sie war voller Verzweiflung, weil es zu spät für sie war, diese Schuld abzutragen."
„Aber wie kann das sein? So plötzlich?", wunderte ich mich.
Romy sah mich an. „Das möchte ich lieber gar nicht erst wissen", sagte sie still. „Und sie wahrscheinlich auch nicht."
„Sie meinen...?"
„Jedenfalls erlitt sie in der folgenden Nacht einen Schlaganfall." Romy redete jetzt gedrängt, beinahe hastig. „Sie war kaum noch bei sich. Aber sie murmelte immer etwas davon, dass sie zwölf Männern helfen musste, bevor sie starb. Als Ausgleich, irgendwie. Uns kam es vor wie Wahn, aber..."
„Das war kein Wahn." Ich verspürte absolute Gewissheit. „Sie hat einen Weg gefunden, zumindest ein paar Dinge wiedergutzumachen. Keine Ahnung, wie sie das angestellt hat, aber ich weiß es."
Sie sah mich an, mit riesigen Augen. ...