1. Doro 09: Das Gästezimmer


    Datum: 13.03.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... die misshandelten Brustwarzen gegraben hatte. Und auch Doros Zähne hatten deutlich sichtbare Bissmale hinterlassen.
    
    Erst nach und nach kehrte Janine in die Wirklichkeit zurück. Erstaunt und fast verängstigt sah sie aus, als sie versuchte, sich aufzurichten. Doro half ihr.
    
    „Komm, wir legen uns aufs Bett."
    
    Sie stützte die Verletzte, die noch immer nicht auftreten konnte, während sie die wenigen Schritte über den Teppich humpelte. Aus dem Einschnitt sickerte ein dünnes rotes Rinnsal. Gemeinsam ließen sie sich aufs Bett fallen und wälzten sich Seite an Seite in dessen Mitte.
    
    „Was war denn das?", fragte Janine mehr sich selbst als ihre Partnerin.
    
    Sie zitterte und Doro umfing sie mit Armen, Beinen und drückte sich an sie, um sie zu wärmen und zu beruhigen. Doro fand die Frage amüsant und mit einem belustigten Unterton antwortete sie:
    
    „Das war, wenn ich dein Benehmen richtig interpretiere, ein ziemlich heftiger Orgasmus. Oder willst du behaupten, du hast noch nie einen erlebt?"
    
    Was halb als Witz gedacht war, stieß auf eine ernsthafte, geradezu nachdenkliche Reaktion.
    
    „Doch schon. Aber noch nie so groß, so überwältigend. Und außerdem war ich dabei bisher immer alleine."
    
    Bei diesem Geständnis lief sie herzallerliebst knallrot an. Doro hatte alle Mühe, ihre Belustigung zurückzuhalten und nicht laut herauszuprusten, um die frisch gewachsene Vertrautheit zwischen ihnen nicht zu belasten.
    
    „Das ist in Ordnung. Völlig in Ordnung. Es ist gut", beschwichtigte ...
    ... sie die aufgewühlte Freundin und streichelte sachte über deren zerzauste Haare.
    
    Janine schien das Bedürfnis zu haben, sich zu erklären. Stockend erzählte sie.
    
    „Ich weiß, ich hätte das nicht zulassen dürfen. Aber der plötzliche Schmerz in meinem Fuß hat irgendetwas ausgelöst. Ich komme mir so schlecht vor, dass ich auf diese Art fühle. Das erste Mal war es, kurz nachdem ich die Stelle hier angetreten hatte. Ich war davor immer mit meiner Familie zusammen gewesen und ich fühlte mich schrecklich alleine. Wenn ich einsam in meiner Kammer lag, war das Heimweh so stark, dass ich mit kniff und kratzte, um mich abzulenken. Tatsächlich überdeckten diese Schmerzen meine Traurigkeit. Doch irgendwann reichte es nicht mehr aus. Ich schmuggelte ein kleines Messer aus der Küche und ritzte und stach mich damit, um zu vergessen, dass ich alleine war. Ich weiß, ich bin bestimmt krank, weil ich auf diese Art fühle. Später fing ich dann an, mich dabei auch noch da zwischen den Beinen zu streicheln. Je stärker ich dort rieb und mir gleichzeitig wehtat, umso leichter konnte ich vergessen, wie traurig ich war. Dieser jähe Stich im Fuß warf mich um und zog tief in meinen Bauch. Es war fast so, wie wenn ich im Bett mit mir alleine bin. Nur dass ich heute nicht alleine war, sondern du da warst. Ich hoffe, ich darf dir das sagen und du glaubst jetzt nicht, ich sei ein schlechter Mensch."
    
    Mit Entsetzen hörte Doro zu, was das Mädchen durchgemacht hatte, und empfand eine tiefe Verbundenheit mit ...