1. Doro 09: Das Gästezimmer


    Datum: 13.03.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... hatte dort tief geschlafen.
    
    Das Zimmermädchen trat ein. Sie balancierte auf einer Hand ein Tablett, auf dem sie einen Krug Wasser, ein Glas, eine Schale Obst und einen Teller Kekse transportierte.
    
    „Entschuldigen Sie die Störung, Madame. Ich wollte sie nicht wecken."
    
    „Ach was. Schon in Ordnung. Danke für das Essen."
    
    Während Janine das Tablett zum Tisch trug, robbte Doro zur Bettkante und stand auf. Schuldbewusst registrierte sie, dass sie das schöne Bett zerwühlt und sich mit ihrem staubigen, fleckigen, verschwitzten Kleid und dreckigen Füßen auf den frischen Laken niedergelassen hatte.
    
    "Oh, es tut mir so leid. Ich bin eingeschlafen und habe nicht daran gedacht, dass ich das Bett schmutzig mache."
    
    "Kein Problem, Madame. Ich ziehe sofort frische Laken auf."
    
    „Nein, nein", beeilte sich Doro, den Vorschlag abzulehnen, „das ist ganz bestimmt nicht notwendig."
    
    Und noch etwas, das sie immer mehr störte, musste sie umgehend ändern.
    
    „Es ist genauso wenig notwendig, dass du mich Madame nennst. Das bin ich nicht. Nenne mich bitte einfach Doro. Und ich würde mich wirklich freuen, wenn wir uns beide duzen."
    
    „Wie Sie wü...", die Zofe stockte und lächelte verlegen, „wie du möchtest. Gerne. Doro." Ihr Lächeln wurde offener und auch ein wenig Anspannung fiel von ihr ab. Sie fragte: „Möchtest du vielleicht ein Bad nehmen?"
    
    „Oh, ja! Das wäre himmlisch. Du ahnst nicht, wie schmutzig ich mich fühle."
    
    „Dann schlage ich vor, du isst und trinkst etwas, während ich ...
    ... heißes Wasser einlasse."
    
    Dankbar griff Doro nach der Obstschale und in kürzester Zeit hatte sie zudem den halben Krug geleert. Mit einem Pfirsich und einem Apfel in je einer Hand folgte sie Janine, die durch eine schmale Seitentür in ein Nebenzimmer verschwunden war.
    
    Das Badezimmer war modern renoviert und bot allen Luxus und Komfort, den man sich wünschen konnte, jedoch ohne dabei den historischen Charakter des Gebäudes zu beeinträchtigen. Die Wände waren mit eleganten Fliesen in Beige und Ocker verkleidet, die perfekt zum historischen Ambiente des Hauses passten. Ein breiter Spiegel über dem Waschbecken vergrößerte den eigentlich schmalen Raum optisch.
    
    Das große Fenster bot einen herrlichen Blick auf den weitläufigen Garten, den man beim Baden genießen konnte. Doro hätte erwartet, dass man im Bad mattes Glas oder eine Milchglasscheibe eingesetzt hätte, um Intimsphäre zu schaffen, aber da das Zimmer im Obergeschoss lag, hatte man dem schönen Ausblick wohl Vorrang eingeräumt.
    
    Seifen, Parfumflakons und Duftkerzen erzeugten eine interessante und nicht unangenehme Mischung verschiedener Gerüche, unter denen Lavendel und Vanille dominierten.
    
    Janine stand neben der geräumigen, freistehenden Badewanne, die mit Leichtigkeit zwei Personen Platz bieten konnte. Das einströmende heiße Wasser plätscherte angenehm und ließ dichte Dampfschwaden aufsteigen. Doro entdeckte sogar Luftdüsen am Boden und an den Wänden der Wanne, mit der man sie als Whirlpool nutzen konnte.
    
    Das ...
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