1. Amalia - Zirkelschluss


    Datum: 26.03.2023, Kategorien: BDSM

    ... meine Augen. Meine Hand legte ich auf dein Gesicht, streichelte die Wange und antwortete: „Nein."
    
    Fassungslos blicktest du mich für einige Sekunden an, dann jedoch hattest du die Information einsortiert und zugleich verstanden.
    
    „Ich liebe dich, dennoch", sagtest du im Anschluss und deine Umklammerung meines Körpers nahm zu. Auch daran hatte ich mich gewöhnt und passte meine Position an dich an.
    
    „Ich dich ebenso, meine geliebte wahnsinnige Traumtänzerin", hauchte ich dir ins Ohr und nahm dein Kichern direkt wahr, das ich durch meine Atemluft an deinem Ohr erzeugte. Trotz deiner Gestalt, unabhängig von unserem Leben, fernab deiner Rolle, blieben deine Reaktionen erhalten. Dieses kindliche Kichern, es blieb bezaubernd und bereicherte dich. Als ich dir wieder ins Gesicht sah, erblickte ich dein Lächeln. Das Lächeln, welches du nur mir schenktest und was mich erwärmte, jede Nacht.
    
    Das gemeinsame Leben, du lebtest bei mir, war in jeder Hinsicht erfüllt. Oft konnte ich es nicht fassen, selbst ich entfernte mich von der Realität, um sie im Anschluss zu begreifen. Immer wieder kamen Erinnerungen auf, an die erste Begegnung, an deine Augen. Doch dich zu fühlen, zu erleben, raubte mir oft den Atem, selbst dann, wenn ich dir deinen raubte. Du bliebst facettenreich und behieltest deine unbeschwerten Züge, selbst dann, wenn dein Leben von Schwere geprägt war. Du warst, du bist, einzigartig.
    
    Der Frühling näherte sich, wie auch dein Termin. Du wurdest nervös, deine ...
    ... Aufregung stieg ins unermessliche und deine Fragen führten zu nichts, jede einzelne blieb ohne Antwort. Am Vorabend gingen wir zeitig ins Bett, nur das gestand ich dir zu, um dir Erholung zu bieten.
    
    Als ich erwachte, warst du bereits weg und ich fand dich im Bad. Du warst mit Spülungen beschäftigt, führtest bereits die Vierte durch. Nur kurz sprachen wir, nachdem ich den Schlüssel für deinen Verschluss erhielt, bereitete ich unser Frühstück vor. Vom Tag war noch keine Helligkeit in Sicht, die stille Nacht breitete sich in die Morgenstunden aus und nur die Laternen zeugten von Zivilisation. Die Ruhe vor dem Sturm wurde Wirklichkeit, in diesem Moment, an diesem Morgen. Aufgeregt war ich nicht, jedoch zu Ablenkungen bereit, so zählte ich die Autos in der Dunkelheit. Der Geruch von Kaffee breitete sich aus, die Maschine verstumme, schloss sich der Geräuschlosigkeit der Umwelt an. Das Licht, in weiter Ferne durchbrach es die Wolken am Horizont, erhob sich und stieg langsam auf. Und wieder reisten meine Gedanken zu dir, denn du stiegst jeden Tag auf, um in die Tiefe zu steigen. Nur heute war es eine Reise zum Mittelpunkt der Erde, ohne Treppen und ohne Wärme.
    
    „Frühstück", rief ich und durchbrach die Ruhe. Dir hatte ich einen Brei gemacht, kalorienreich, ballaststoffreich sättigend und laut deiner Einschätzung auch ohne Geschmack. Die Bananenscheiben, als Garnitur, nahmen bereits Farbe an, verwandelten das weiße Fruchtfleisch in unansehnliches Braun. Bevor ich wieder zu dir ging, ...
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