Froschkönig oder Die List
Datum: 01.05.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
... mehr ein Gehöft war, ihr Leben fristen müssen und als alte Jungfer enden. Sie hatte ihren Wert verloren, war nun kaum mehr wert als der Dreck an ihren Schuhen, die sie gerade anzog.
Aber mit dem Froschkönig mitgehen, das war doch ebenso aussichtslos. Der war bestimmt ein Vagabund der Landstraße und würde sie sitzen lassen, wo sie war, wenn er sein Interesse an ihr verloren hatte. Was sollte sie dann machen und wie sich ernähren? Sie hatte doch wenig Ahnung von Hausarbeit und so. Was sie konnte, das waren Sticken und Klöppeln, aber damit konnte man doch sicher kein Geld machen. Sie würde dann, gleich wertlos wie im Schloss, im Straßengraben verhungern. Das war überhaupt keine Alternative. Da wollte sie lieber bei ihrem Vater hierbleiben. Hier hatte sie wenigstens zu essen.
Ihr Vater wunderte sich, als seine Tochter so erhitzt und schnaufend an ihm vorbei die Treppe hochrannte, um in ihrem Zimmer zu verschwinden.
So trug es sich zu, dass ein paar Tage später ein neuer Gärtner seinen Dienst am Schloss antrat, dieser Gärtner war allezeit grün gewandet und trug eine grüne Maske.
Er hatte wohl eine besondere Leidenschaft für die Quelle und den kleinen Bach, der dort seinen Ursprung hatte, denn er zeigte diesem Bereich seine besondere Fürsorge. Die anderen Bereiche pflegte sein Kollege, er war hier fast immer anzutreffen.
Der König begann sich zu wundern, ob das was zu bedeuten hatte, zumal er noch die Beobachtung machte, dass seine Tochter Isabella nun überhaupt ...
... nicht mehr an die Quelle ging. Früher war sie ständig dort zu finden gewesen, inzwischen mied sie diesen Ort wie der Teufel das Weihwasser. Das musste nichts bedeuten, aber auffällig war dies schon. Seine Tochter war in letzter Zeit sehr einsilbig gewesen und auch geknickt, fast leidend. Er musste diesen Veränderungen auf den Grund kommen. Er fühlte sich gerade unbeobachtet, so verließ er seine aufrechte Haltung und schlurfte bequem in Richtung zum Quelltopf.
Wiederum trug es sich zu, als die Prinzessin zu Tisch gehen wollte, da war sie sehr erschreckt.
Da saß eine Gestalt, grün gekleidet, mit Kapuze und mit einer grünen Maske, welche nur seinen Mund und Augen frei ließ. Ihr Vater sah, dass sie wieder weggehen wollte, doch dies wollte er nicht zulassen. So rief er sie zurück: „Isabella, komm doch her. Hier ist ein armer und kranker Mann und kann leider sein Essen nicht zu seinem Mund führen. Willst du hier nicht helfen?" Sie sah den armen Mann an, der hier auf ihrem Platz saß. Seine Arme hingen, wohl kraftlos, an seinen Seiten hinab. Sie sah keinen Grund, warum er seine Arme nicht gebrauchen konnte, aber auch nicht, warum sie ihm nicht helfen sollte.
Sie setzte sich neben ihn und nahm den Löffel in die Hand. Es gab eine Klöschensuppe. Sie nahm etwas Suppe auf die Laffel und reichte ihm das Essen. Er öffnete den Mund und sie hielt ihm den Löffel an diese Öffnung und er schlürfte die heiße Flüssigkeit. Dann stach sie etwas von den Klöschen ab und führte ihre Aufgabe fort. ...