Total Transformation - Kapitel 01
Datum: 24.03.2019,
Kategorien:
Transen
... vergleichbarer Positionen oft schon deutlich besser bezahlt als er. Wenn sie nicht schon weiter befördert worden waren und damit einen deutlich besseren Job erhalten hatten.
Doch niemand registrierte Samuel als eine Person, die bereit war für höhere Aufgaben, für das Führen von Personal oder überhaupt nur für etwas mehr Verantwortung. Er musste die Arbeitszeiten des telefonierenden Personals überprüfen und kontieren, das war auch schon fast alles. Da das Call-Center eines der größten seiner Art in London war, war Samuel damit schon ganz gut ausgelastet.
Doch obwohl seine Firma groß war und alleine in London mehr als 200 Mitarbeiter hatte, ging es ihr nicht gut. Dabei boomte der Markt für Call-Center und telefonische Betreuung durch externe Firmen, doch der Firmenchef hatte wohl zuletzt mehrfach auf das falsche Pferd gesetzt.
Und das war nicht nur sprichwörtlich gemeint. Man munkelte da über horrende private Spielschulden durch Glücksspiele und eben Pferdewetten. Aber auch seine Firmen-Entscheidungen waren in den letzten Jahren nicht optimal gewesen, um es noch freundlich auszudrücken.
So kamen gleich 2 gute Gründe zusammen, etwas dagegen zu unternehmen. Harold Smith, ihr oberster Chef wollte bzw. musste seinen Laden verkaufen, denn das Unternehmen stand kurz vor dem Konkurs. Es sah nicht wirklich gut aus. Alle Investitionen in die Zukunft waren wieder gekappt worden, die Möglichkeit zur Anmeldung von Urlaubstagen war zuletzt komplett ausgesetzt worden. Ein paar ...
... Angestellte waren inzwischen schon zwangsweise in Kurzarbeit, weil man sie nicht mehr ausreichend für ihre Leistungen bezahlen konnte.
Man hörte zwar aus den höheren Etagen ab und zu von Hoffnung spendenden Gesprächen mit potentiellen Käufern, aber verlässliche Informationen sahen anders aus. Angeblich wollte ein multinationales Unternehmen das Call-Center aufkaufen, es aber auch komplett umfunktionieren, so dass die vielen Arbeitsplätze überhaupt nicht sicher waren. Was daraus schließlich entstehen sollte, wusste allerdings niemand. Offenbar nicht einmal Harold Smith, der meistens ähnlich ratlos wie sein Personal wirkte, wenn er durch die Reihen der Mitarbeiter spazierte, um sie mit traurigem Blick zu motivieren.
Heute sollte es nun so weit sein, es gab endlich die lang ersehnten Informationen. Alle, oder fast alle Kollegen waren zu einer Mitarbeiterversammlung in die Kantine des Unternehmens geladen worden, um 13.00 Uhr war es so weit. Ein paar Mitarbeiter hatten jedoch schon damit angefangen, ihre persönlichen Sachen in kleinen Behältern zu verstauen. So deprimierend war die Lage bei manchen von ihnen, oder sie wussten schon mehr.
Angeblich waren einige Mitarbeiter nämlich schon persönlich informiert worden, dass sie in diesem Unternehmen keine Zukunft mehr haben würden. Dabei waren dies vorwiegend ältere Personen, die offensichtlich nicht übernommen werden sollten. An Samuel hatte sich noch niemand gewendet, was hoffentlich ein gutes Zeichen war.
Es war jetzt ...