1. Showtime


    Datum: 01.04.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... dabei? Schaust du keine Pornos, um in Stimmung zu kommen? Das ist dasselbe, nur halt Theater statt Kino", meinte Kathrin gelassen.
    
    Chantal war tiefrot angelaufen, suchte nach Worten und fand sie nicht. Nach einer Weile dann doch.
    
    „Für mich wäre so etwas nichts. Solche Filme schaue ich auch nicht", stieß sie hervor. „Oh, da wartet jemand ... ich geh' schon."
    
    Sichtlich froh war, dass sie sich so aus dem sie so peinlich berührenden Gespräch rausziehen konnte. Kathrin lachte leise vor sich hin, schob sich noch eine Frühlingsrolle rein, und bot uns ihre letzten beiden an.
    
    „Danke, ich bin pappsatt. Echt lieb von dir, das Essen vorbeizubringen. Ich hatte gerade Baguettes besorgt", klärte ich sie auf.
    
    „Ich muss wieder hoch. Aber es bleibt dabei, wir gehen heute zusammen auf Strecke. Wenn das nicht euer junges Glück stört, heißt das."
    
    „Das tut es nicht. Wir haben nur Spaß zusammen", setzte sie Franzi ins Bild. „Aber davon eine Menge."
    
    Wow. Der Blick von Kathrin hatte es in sich. So hatte sie mich noch nie angeschaut.
    
    „Dann ist es doch perfekt. Ich weiß nicht, ob ich es später nochmal runter schaffe. Wir treffen uns auf jeden Fall alle um neun an der Bar?"
    
    „Ich freue mich drauf", gab ich zurück.
    
    Tauschte einen vergnügten Blick mit Franzi und wir schauten ihr beide hinterher. Eine klasse Frau, sie war im letzten Monat fünfundvierzig geworden. Für mich war sie die Frau mit zwei Gesichtern. Eines davon war weich, lustig, verspielt, in Ansätzen ...
    ... sinnlich.
    
    Das zweite war konzentriert, fokussiert, manchmal auch hart, selbstsicher im besten Sinne. Schlank, eine ordentliche Oberweite, soweit das sichtbar wurde. Denn sie kleidete sich meist nicht körperbetont, rannte ausschließlich in Hosenanzügen rum, an Wochenenden kam sie auch schon mal mit Jeans und Pullover rein.
    
    Na, eigentlich drei Gesichtern, denn außer normaler Kleidung trug sie dann nämlich ihr Wochenendgesicht. Das war natürlich, offen, freundlich, nahbar. Sie unterhielt sich dann auch viel mit uns, es war ihr wichtig, mit der Belegschaft im Kontakt zu sein, persönlich zu werden, was wir alle klasse fanden.
    
    So kam sie auch auf Trade-Shows rüber. Eine lebenslustige Frau, so viel hatten wir schon mitbekommen. Franzi hatte ihren Platz neben Chantal eingenommen, die immer noch mit demselben Interessenten im Gespräch war.
    
    Sie schien nicht völlig bei der Sache zu sein, denn sie schaute immer wieder zu Franzi, die verträumt in das Nirgendwo der Besucherströme blickte. Als der dynamisch wirkende Bursche mit reichlich Infomaterial und persönlichen Notizen wieder abdampfte, setzte ich mich auf den freien Platz neben ihr.
    
    „Kathrin möchte, dass wir uns alle um neun an der Hotelbar treffen", informierte ich sie.
    
    Sie sah mich verunsichert an.
    
    „Um dort etwas zu trinken?"
    
    „Nö, ich glaube, die möchte schon ein bisschen mehr erleben."
    
    „Ihr wollt wieder in dieses schlimme Viertel. Für solche Ferkeleien bin ich nicht zu haben. Anderen Leuten beim Sex zuschauen und ...
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