1. Showtime


    Datum: 01.04.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... wirklich. Vielleicht ... weil ich das nicht kenne. Gut, ihr findet also, dass ich zu empfindlich reagiere."
    
    „Nein, aber jetzt verstehen wir deine Reaktion besser", merkte ich an. „Dich besser."
    
    „Genau. Mir bitte noch eine Flasche Wasser. Wollt ihr noch ein Dessert? Ich definitiv nicht, ich würde ohnehin nichts mehr rausschmecken."
    
    Ja, das Gefühl kannte ich nur zu gut, und genau davor hatte ich sie gewarnt. Weder Chantal noch ich wollten Dessert, also zahlten wir und marschierten zurück zum Hotel. Chantal wirkte deutlich gelöster, und gab an, sich richtig zurechtmachen zu wollen.
    
    Also wollte sie auf jeden Fall mitziehen, das war doch schon einmal ein Teilerfolg. Obwohl mir nicht klar war, ob wir sie wirklich dabeihaben wollten. Irgendwie tat sie uns nun noch mehr leid als vorher, mir jedenfalls. Ein bisschen besser verstanden wir sie nun wohl auch.
    
    Franzis vielsagende Blicke auf dem Rückweg hatten mich allerdings etwas irritiert. Sie dachte sicher schon weiter.
    
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    Boah. Wollte die auf einen Ball gehen? Einen Empfang in der englischen Botschaft mit königlicher Präsenz? Himmelherrgott, ging die sonst nicht mal weg?
    
    „Wow, du hast dich ja rausgeputzt", versuchte ich das so neutral wie möglich zu kommentieren.
    
    „Du meinst das Kleid? Das wollte ich immer schon mal tragen, hatte aber noch keinen Anlass. Es steht mir doch hoffentlich?"
    
    „Du siehst fantastisch aus", brachte ich raus, und schluckte „wie Cinderella" mühsam runter.
    
    „Oh, danke", gab ...
    ... sie erfreut zurück.
    
    Da stieß Kathrin zu uns. Staunte nicht schlecht, grinste mich augenzwinkernd an.
    
    „Hey! Wir brauchen, glaube ich, gleich was Hochprozentiges. Wo ist Franzi?"
    
    Die kam in dem Moment aus dem Fahrstuhl und zu uns.
    
    „Holla, Mädel, das nenne ich mal ... eine Verwandlung. Tolles Kleid", fing sie sich auch gerade noch rechtzeitig ab.
    
    „Danke. Ich weiß, wahrscheinlich ein bisschen zu formal für eine ... hm, Kneipentour."
    
    Bisschen unpraktisch zum Fummeln in einer Live-Show auf jeden Fall, da es fast bis zum Boden reichte. Na, für eine Nutte würde sie keiner halten. Eher für Elsa, mit ihrer passenden Frisur.
    
    „Tequila, vier ... nein, geben Sie uns am besten gleich acht", entschied sich Kathrin, die wohl an der Grenze ihrer Beherrschung operierte, mitten im Satz um. „Ach so, wollt ihr auch was?"
    
    Großes Gelächter. Sie war bester Laune.
    
    „Kathrin trägt einen Rock. In einem Rock habe ich dich auch noch nicht gesehen", bemerkte Chantal, als wir uns beruhigt hatten.
    
    „Erschien mir praktischer. Darauf trinken wir, einer für Franzi ... einer für den lieben Marcel ... Eure Hoheit ... gebt eure Händchen ... ablecken ... so ist da gut, und runter damit. Zitrone!"
    
    Das Ritual wurde wiederholt, während ich mich innerlich über ihr eingestreutes „Eure Hoheit" beömmelte. Kathrin war wirklich gut drauf, und guter Dinge.
    
    „Sag mal, Franziska ... hast du noch welche von diesen Pillen ... damit die Müdigkeit vergeht?", fragte Chantal, die diesmal vom Tequila ...
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