1. Die Sache mit Lynn


    Datum: 03.04.2019, Kategorien: BDSM

    ... sehr wohl, was Lynn damit meinte und drängte sie nicht weiter es auszusprechen. Sie wollte das schüchterne Ding nicht überfordern.
    
    Dann gingen beide einige Minuten stillschweigend nebeneinander her, ihre Hände fest umschlossen. In ihren Gedanken versunken, gaben sie sich gegenseitig Zeit und genossen nur die Nähe der anderen.
    
    Dann war es jedoch Lynn, die erneuet zu sprechen begann.
    
    „Weißt du noch, als du aus Versehen auf mich gepullert hast?"
    
    „Pullern", was für ein niedliches Wort, das Vera schon sehr lange nicht mehr gehört hatte. Aus dem unschuldigen Mund ihrer Freundin hatte es eine noch tiefere Bedeutung.
    
    Lynn fuhr fort:
    
    „Das war für mich in diesem Moment überhaupt nicht ekelig oder auch nur unangenehm."
    
    Wieder eine kurze Pause.
    
    „Vielmehr fühlte es sich für mich irgendwie richtig an. Als ob ich genau dorthin gehörte, so unter dir, während du..."
    
    Vera hielt regelrecht den Atem an und hoffte insgeheim, dass Lynn noch einmal „pullern" sagen würde.
    
    Doch stattdessen fuhr Lynn fort:
    
    „Ich war irgendwie innerlich zufrieden dabei und diese Zufriedenheit hielt auch einige Tage an, bis meine Schnecke wieder so unruhig wurde."
    
    Die beiden Frauen waren mittlerweile stehen geblieben und standen sich gegenüber. Vera hielt Lynn an beiden Händen fest und las ihr Gesicht.
    
    Lynn schaute beschämt zu Boden und sie brauchte sehr viel Überwindung, so offen mit der älteren Frau zu reden.
    
    „Als du in der Schaukel hingst und ich dich glücklich gemacht ...
    ... hatte, hatte ich wieder das Gefühl, etwas tun zu müssen, was für mich... richtig ist."
    
    Lynn sprach dabei die Situation an, als Vera durch ihren Orgasmus weggetreten war und die junge Frau ihr im Nachgang das Poloch sauber geleckt hatte, ohne dazu aufgefordert worden zu sein.
    
    „Hat es dich glücklich gemacht?" fragte Vera.
    
    Lynn nickte nur stillschweigend.
    
    In Vera überschlugen sich die Gedanken.
    
    Jetzt macht es alles einen Sinn! Eine große Erleichterung breitete sich in der älteren Frau aus. Bisher hatte sie angenommen, dass das junge Ding so derart masochistisch veranlagt war, dass sie regelrecht süchtig danach geworden war. Eine Sucht, die zumindest langfristig für Lynn nicht gut sein konnte.
    
    Doch diese Offenbarung der jungen Frau zeigt ihr ein ganz anderes Bild. Sie hatte einfach nur eine derart devote Natur, dass sie nur innerlich ausgeglichen sein konnte, wenn sie diese ausleben durfte.
    
    Unter der strengen Führung ihrer Eltern, als sie noch zu Hause lebte, hatte sie sich stets geborgen und sicher gefühlt. Als sie jedoch alleine hier in diese fremde Stadt gezogen war und auf sich allein gestellt gewesen war, war sie in ein tiefes Loch gefallen. Ihre masochistische Ader ließ sich natürlich nicht leugnen, doch sie schien nur eine Möglichkeit zu sein, um ihr Ausgeglichenheit und Stabilität zu schenken.
    
    Vera drückte beide Hände fest zu und schaute Lynn nun ganz tief in die Augen. Sie gab ihr einen sinnlichen Kuss und hauchte ihr dann ins Ohr:
    
    „Jetzt verstehe ...
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