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Anno 1984!
Datum: 22.10.2023, Kategorien: BDSM
... 90er, nutzte ich noch Kataloge. Zum Beispiel den von Orion. Bisher interessierten mich die unzähligen, halbnackten, hübschen Mädels in Strapsen und Dessous. Jetzt auf einmal fiel mein Augenmerk auf eine Randrubrik . Dorthin, wo Models in Lack-, Leder- und Latexklamotten anzüglich posierten. Ich nahm das erste Mal die nur etwa sechs, von mehr als hundert Seiten, mit Fetischkleidung und S/M Spielzeug bewusst wahr. Den Abbildungen und Artikelbeschreibungen, konnte ich nicht nur einiges abgewinnen -- sie geilten mich auf. In einem sündigen Latexoutfit hätte ich mir Luisa gerne einmal betrachtet. Im Moment blieb mir aber nur, sie in meiner Phantasiewelt darin zu bewundern. Im ,Big Valley' trug sie, als ich sie das nächste Mal sah, einen karierten Minirock, eine bauchfreie Bluse und ihre geliebten, hochhackigen Overknees. Wir sahen uns wieder öfters in unserer Stammdiskothek. Im Bett waren wir seit der ominösen Nacht nicht mehr gelandet. Um eine Aussprache, drückten wir uns erfolgreich -- aber wenigstens alberten wir wieder miteinander herum und sprachen über Gott und die Welt. Irgendetwas hatte trotzdem meine Sicht auf sie verändert.„Auf sie!" Die Aussage traf vermutlich genau ins Schwarze. Wenn sie an mir spaßig herumfrotzelte, um mich zu reizen -- was sie übrigens bis aufs Blut konnte -- reagierte ich nun anders als noch vor dem Gürteldesaster. Davor hatten mich ihre Anspielungen und Provokationen irritiert, gestört und gelegentlich sogar aus der Bahn ...
... geworfen. Jetzt blieb ich, zumindest nach außen hin, unbeeindruckt sitzen und stichelte zurück. Ich kannte ihr intimstes Geheimnis und fragte mich, wer aus der Clique wohl noch davon wusste. Hatte sie irgendwann noch jemandem den Gürtel in die Hand gedrückt? -- und vor allem: Wenn ja, wer hatte dann auch den Mumm, ihn zu benutzen? Wissen ist Macht und wenn ich mein Wissen auch niemals eingesetzt hätte, um ihr Geheimnis auffliegen zu lassen -- es ließ mich bestimmter und selbstsicherer ihr gegenüber auftreten. Das verunsicherte Luisa zusehends. Die Gier aufeinander wuchs ins Unermessliche. Unsere Geilheit lag spürbar in der Luft. Die beischlaflose Zeit, nagte an unser beider Willenskraft das unsinnig beschlossene Zölibat weiter aufrecht zu erhalten. Aber keiner von uns wollte den ersten Schritt wagen. Zwei möglicherweise verhängnisvolle Fragen schwebten wie ein Damoklesschwert im Raum. Niemand vermochte sie derzeit zu beantworten. Erstens: Konnten wir überhaupt wieder hemmungslos übereinander herfallen? Die beklemmenden Gedanken an den Crash beim letzten Mal, drohten unsere animalische Lust aufeinander zu Nichte zu machen! Und: wenn es von Nöten wäre, würde ich dann genug Mut aufbringen, um ihren Wunsch zu erfüllen, geschlagen zu werden? Oder würde ich erneut das Weite suchen? Zwei existenzielle Fragen. Ich hatte noch eine dritte, weniger entscheidende Frage, deren Beantwortung mich aber wahnsinnig interessierte:„Ob sie gerade davonläuft, und nicht mehr mit mir reden, sondern ...