1. Der andere Beginn


    Datum: 27.11.2023, Kategorien: Erstes Mal Reif Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... so vor, als könne ich den Himmel kaum erkennen.
    
    Langsam gehe ich zu dem Eingang. Groß und breit öffnet er sich vor mir. Er ist aus Glas, transparent. Menschen gehen ein und aus. Mit mulmigen Gefühl gehe ich durch die Tür.
    
    Auch innen, was habe ich anders erwartet, nobel, geschäftsmäßig kühl, anonym.
    
    Ich werde beobachtet, aber nicht angesprochen.
    
    Fünfter Stock hattest DU geschrieben, Zimmer 513.
    
    Ich will nicht mit dem Fahrstuhl fahren, brauche doch noch etwas Zeit. Ich weiß ja ungefähr, was passierten wird, wenn ich erst mal bei dir im Zimmer bin.
    
    Mit mulmigen Gefühl, wackligen Beinen, schleppe ich mich langsam die Stufen hoch. Jede Etage, jede Stufe bringt mich Dir näher, jede Stufe manifestierte meinen Seitensprung, mein Hintergehen, meinen Betrug. Er lastet schwer auf mir.
    
    Ich glaube, ich schaffe die Treppe nicht, zu groß ist das Gewicht. Doch dann bin ich plötzlich da, stehe im fünften Stock.
    
    Ich suche Zimmer 513, gehe in dem endlos scheinenden Flur an Zimmertüren vorbei. Ich höre nichts. Es still, fast beklemmend still.
    
    Ich merke, wie ich zu schwitzen beginne.
    
    Vor der Tür zu Zimmer 513 bleibe ich stehe, mustere die Tür, sachlich kühl. Und, sie hat einen Spion. So etwas habe ich an Hoteltüren noch nie gesehen. Wozu wird hier ein Spion benötigt?
    
    Ich sammele mich. Dann fasse ich mir ein Herz und klopfe, zaghaft, nur nicht zu laut, damit es in den anderen Zimmern nicht gehört werden kann. Ich will nicht, dass ich hier gesehen werde. Noch ...
    ... einmal ein Klopfen von mir.
    
    Hinter der Tür höre ich plötzlich Geräusche, dabei hatte ich nur an der Tür gekratzt, sie gestreichelt. Und es hatte sich hier auf dem Flur wie ein Bollern angehört – in dieser fast bleiernen, aber sachlich kühlen Stille.
    
    Ich stehe unschlüssig vor der Tür. Die Geräusche hinter der Tür kommen näher. Ich drehe meinen Kopf, sehe irgendwo hin. Ich fühle mich beobachtet.
    
    Dann geht die Tür auf. DU öffnetest sie mir. DU standst in der Tür, so wie ich Dich im Kaffee kennen gelernt hatte. Selbst die Kleider schienen mir dieselben zu sein.
    
    Da stehst DU nun und ich stehe hier. Noch kann ich weglaufen, aber ich tue es nicht. Ich versuchte zu lächeln, will ein weg von der kühlen sachlich Atmosphäre.
    
    DU trittst auf mich zu, eine Schritt in den Flur. DU breitest deine Arme aus und umarmst, umfasst, umschlingst mich. Es ist mehr als eine Umarmung, ich merke es sofort. DU drückst deine Lippen auf meinen Mund. Deine Zunge drängt sich in mich. Alles an dir ist groß, schriebst DU einmal. Deine Zunge jedenfalls ist groß. Sie füllt meinen Mund aus, spreizt meinen Kiefer auseinander. Ich schmecke dich, ich schmecke Kaffee und ich schmecke dich.
    
    Nun stehe ich hier auf dem Hotelflur, auf dem ich gar nicht stehen wollte. Jeden Augenblick rechne ich damit, dass jemand aus seinem Zimmer kommt, aus dem Treppenhaus oder aus dem Lift. Und ich will hier auf dem Flur so wenig wie möglich gesehen werden. Ich fühle mich bei aller Neugier, bei aller Erwartung an das ...
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