1. Carmen und die Winterräder


    Datum: 19.01.2024, Kategorien: Romantisch

    ... bin nicht nachtragend. Und ich bin nicht dafür angestellt um persönliche Rachegelüste zu verwirklichen. Wissen sie, ich will den Bau in dieser Stadt für die Menschen gestalten. Es soll nicht nur für die da sein, die das große Geld haben. Ihr Projekt war genial. War das ihre Idee oder von einem Angestellten von ihnen"? "Nein, das war meine. Die anderen wollten eher auch so eines, wie das Konkurrenzprojekt. Einen Monolith. Bin ich froh, dass ich das nicht gemacht habe. War es schwer gewesen"? "Ja, ich habe dafür gekämpft. Die Meinung war anfangs 7:2. Das Konkurrenzprojekt sah für sich natürlich schöner aus. Erhaben. Wuchtig. Aber meiner Meinung nach passte es nicht in die Baulücke rein. Es war ein Hingucker, ja. Aber mehr auch nicht. Ihr Entwurf schmiegte sich dagegen an die vorhandenen Gebäude an. Es sieht aus wie natürlich. Und das Wichtigste: Es ist für die Menschen. Die Galerien unten, die Laubengänge im ersten Stock, das Foyer, und der Kletterturm, überall können die Leute hin und es gibt Platz für kleinere Geschäfte. Ohne den Kollegen Aggarwal hätte ich es aber nicht geschafft. Dem müssten sie danken".
    
    "Wer ist das"? "Der arbeitet in unserer EDV Abteilung. Ein Kollege der aus Indien stammt. Ich habe ihn gebeten die beiden Projekte zu digitalisieren. Bei der Sitzung konnten dann die Ausschussmitglieder sich diese mit einer Virtual Reality Brille ansehen. Und da haben sie sich beim Monolith immer nur die Nase an den Scheiben gestoßen, in ihrem nach oben geschwungenen ...
    ... Bogen konnten sie aber drinnen flanieren. Das Projekt war zwar etwas teurer, aber unser Tiefbaudirektor hat sich den Untergrund angesehen. Es laufen einige Schächte dort drunter. Beim Monolith hätte man zusätzlich noch etwa 73 Stützpfähle tief setzen müssen, bei ihrem Projekt reichen 19. Das reißt die Baukosten in die Höhe. Ich zeig ihnen mal die Stellen". Ich stellte Verbindung zum VPN mit meinem Handy her und zeigte ihr die beiden Bilder. "Hier, die roten Punkte. Da blieben nur noch 150000 Euro Unterschied und ich hab mit dem Alpenverein gesprochen, die haben zugesagt den Kletterturmbau zu übernehmen und zu betreuen. So waren wir dann bei Equality. Am Ende stand es 4:5". "Ich bin überglücklich ... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Meine Mitarbeiter wird es auch freuen. Am liebsten würde ich jetzt eine Flasche Sekt köpfen". "Ohh, wir haben doch schon Wein. Wollen sie mich betrunken machen"?
    
    "Besser nicht. Vielleicht ein anderes mal". "Ich habe gesehen, ihr Büro hat sich auch an der Ausschreibung Neugestaltung Brunnenplatz beteiligt"? "Ja, das haben wir vor 2 Wochen eingereicht". "Wird schwer, die Konkurrenz ist groß. Es sind noch andere vielversprechende Entwürfe dabei. Ihres ist aber auch nicht schlecht". "Danke". "Ich muss mal für kleine Baudezernenten. Entschuldigen sie mich". Ich ging auf Toilette, dann bezahlte ich am Tresen. "So, da bin ich wieder. Rechnung ist schon bezahlt". Ich zeigte sie ihr. "Ohh, das wäre aber nicht nötig gewesen, ich hätte doch....". "Ach ...
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