Carmen und die Winterräder
Datum: 19.01.2024,
Kategorien:
Romantisch
... Quatsch. Kann ich doch einreichen, war doch beruflich". "Beruflich"? "Na klar, wir haben doch über ihr Projekt gesprochen". "Ach so, na wenn das so ist". "Leider müssen wir jetzt aufbrechen. Der Tag war recht lang, das Bett ruft. Ich bringe sie noch vor die Haustür". "Ohh, das ist nett". Heute war ein sehr warmer Tag gewesen. Es war immer noch mild. "Kann ich mich denn bei Herrn Ackerwal bedanken? ", fragte sie. "Aggarwal heißt er. Ich weiß nicht, vielleicht ein Präsentkorb einfach mit einem Danke Kärtchen. Müssen sie aber nicht. Ist ja seine Arbeit". "Mach ich aber". Sie blieb stehen. "Hier wohn ich. Danke für's Begleiten. Sehen wir uns mal wieder"? "Klar doch, wir müssen ja noch viel an ihrem Projekt besprechen". "Das meinte ich nicht"! Ich lachte. "Ich weiß. Ich glaube ja. Gute Nacht". "Ja, gute Nacht", sagte sie, ein wenig traurig.
Ich wollte mir alles offenhalten. Und ich wollte sehen, ob sie tatsächlich geläutert ist. Ich hatte ihr einen kleinen Brocken hingeworfen. Die Rechnung. Mal sehen, ob sie es verwenden würde für ihr zweites Projekt. Es wäre ein kleines Druckmittel. Natürlich würde ich zu Hause gleich 'Privat!' darauf schreiben. Bin ja nicht blöd! Und natürlich musste ich mir eingestehen, dass sie mir tatsächlich gut gefallen hatte.Trotz der Sache von damals und einem gewissen Hang zu berechnendem Verhalten. Die erste Frau seit langem, die mich wirklich interessierte! Ob ich es bereuen würde?
Die nächsten Tage waren wie üblich mit viel Arbeit ausgefüllt. ...
... Viel Luft hatte ich nicht. Etwa eine Woche später, ich kam nach Hause, da saß sie auf der Treppe. Sie sah niedergeschlagen aus. Ich fuhr nicht in die Tiefgarage, sondern stieg aus und setzte mich zu ihr. "Was ist denn los?", fragte ich. "Gibt's ein Problem mit dem Projekt"? Sie schüttelte den Kopf. "Nein, nicht mit unserem Projekt. Mit meinem Projekt"! "Noch eines"? "Das kennen sie noch nicht. Es heißt: werde ein guter Mensch". "Ach das. Wie lange sitzen sie denn schon da"? "Etwa drei Stunden". "Au weia. Wollen sie denn nicht erst mal reinkommen"? "Nee, will sie ja nicht in ihrem Haus überfallen. Will nur mit ihnen reden". "Ich mache trotzdem mal den Vorschlag: sie gehen rein, vielleicht müssen sie ja mal auf Toilette, ich gebe ihnen ein Glas Wasser, fahre den Wagen in die Garage, ziehe mich um, und dann gehen wir ein wenig spazieren. Ok"? Sie schien erleichtert und stand auf. Ich ließ sie herein. "Dort geradeaus die Tür". Ich parkte schnell ein, ging in die Küche, da hörte ich auch schon die Spülung, füllte das Glas, winkte sie heran, und sagte "ich bin gleich zurück". Ich zog mich um und dann zogen wir los. Obwohl es schon früher Abend war, merkte man noch keine Abkühlung der heutigen Wärme. Eine tropische Nacht kündigte sich an.
"Was hat ihnen denn so zugesetzt"? "Ach, ich hab nachgedacht. Und versucht mich an solche Sachen zu erinnern. Erst war da eine große Leere, aber dann fielen mir immer mehr Ereignisse ein. Freunde, Bekannte, Verwandte, Liebhaber. Und ich hatte das ...