1. Yvette - Nur Ich


    Datum: 14.02.2024, Kategorien: Transen

    ... umhüllt, die mehr zeigten, als sie verbargen. Das schwarze Netzshirt ließ die Zuschauer erahnen, dass er einen Push-Up trug, der seine Kurven betonen sollte. Die knappe Hot-Pants bedeckte notdürftig den Schritt und darunter trug er eine schwarze Spitzenstrumpfhose mit einem floralen Muster. Die Stiefeletten waren ein sündiges Highlight, das seinen Look perfekt abrundete.
    
    Alles in allem war Alejandro ein Paradebeispiel für den neuen, androgynen Stil, der immer mehr Anhänger fand. Sein Aussehen und sein Style waren gewagt und provokant, aber genau das machte ihn zu einem Vorbild für viele junge Menschen, die sich von den traditionellen Rollenbildern abwenden und stattdessen nach Selbstausdruck und Individualität streben.
    
    Androgyn, so war ich auch in meiner Jugendzeit. Ich fühlte mich mit Anfang dreißig immer noch jung genug, um mich nicht als alt zu bezeichnen. Aber die Erinnerungen an diese Zeit schienen lange vergessen und verblasst zu sein. Ich war nun eine richtige Frau, das, was ich seelisch schon immer gewesen war, nur körperlich nicht.
    
    Von meinem alten Ich war ein Geheimnis geblieben, das nur meine besten Freunde und Liebhaber kannten. Ein Geheimnis, das eine Größe von siebzehn Zentimetern besaß. Es war eine physische Erinnerung an meine Vergangenheit. Dennoch war ich stolz auf meine Weiblichkeit, die ich nicht nur erfolgreich vor der Kamera ausstrahlte.
    
    "Ich danke Ihnen für das Interview", sagte ich und lächelte dem DJ zu. Dann drückte ich ihm sanft ein ...
    ... Küsschen auf die Wange als Zeichen meiner Wertschätzung für seine Zeit und seine Antworten.
    
    „Du warst super, wie immer", grinste mich der Jüngling hinter der Kamera an, doch ich erwiderte diese Geste nicht. Ich mochte keine Nähe mit meinen Mitarbeitern.
    
    „Vielen Dank", erwiderte ich knapp und nickte dem jungen Mann zu. Ich schätzte seine Arbeit und seine Professionalität, aber ich wollte eine klare Grenze bewahren.
    
    Die Menschen um mich herum konnten nie verstehen, dass ich trotz meines Erfolgs und meiner Beliebtheit in der Öffentlichkeit immer wieder in depressive Phasen fiel. Sie sahen nur die glitzernde Fassade, die ich ihnen präsentierte, und wussten nicht, was sich dahinter verbarg. Ich war ein Mensch mit vielen Facetten und Emotionen, die ich oft nicht selbst verstehen konnte. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich zum Borderline neigte, obwohl ich mich nie wirklich diagnostizieren ließ.
    
    Ich fand Trost in der Arbeit, die mir half, meine Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten. In meiner Freizeit zog ich mich gerne zurück, um in meiner eigenen Welt zu sein und mich mit meinen Gedanken und Träumen zu beschäftigen. Doch gleichzeitig konnte ich es kaum erwarten, wieder vor der Kamera zu stehen und meine Fans zu begeistern.
    
    Es war eine schwierige Balance, die ich zu halten versuchte, zwischen meinem Bedürfnis nach Rückzug und meiner Sehnsucht nach Aufmerksamkeit. Vielleicht war ich wirklich eine gespaltene Persönlichkeit.
    
    Im Sender und bei meinen Kollegen galt ...
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